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8. Der Spötter und die Fische

Man sucht die Spötter; ich bemüh' mich, sie zu meiden.
Nur meisterhaft geübt, ist diese Kunst zu leiden,
Und für die Toren nur schuf Gott
Witzbolde mit boshaftem Spott.
Vielleicht führt einen euch dergleichen
Die Fabel vor; vielleicht sogar
Mag mancher finden, daß sie nicht mißlungen war.

Ein Spötter saß bei einem Reichen
Zu Tisch und fand an seinem Platz ungern
Nur kleine Fischchen, all' die großen lagen fern.
Er nimmt die kleinen, spricht ihnen ins Ohr ganz leise
Und tut, als hört' in gleicher Weise
Er ihrer Antwort zu. Erstaunt sah man ihn an,
Ein Schweigen ringsumher begann.
Der Spötter sagt darauf in Ehren,
Er fürcht', es litt im vor'gen Jahr
Ein Freund, der fortgegangen war
Nach Indien, Schiffbruch in den Meeren;
Ob's wahr sei, frag' er nun die kleinen Fischlein bloß.
Man sagt ihm allerseits, daß sie zu jung noch wären,
Zu kennen seines Freundes Los;
Eh'r könnt' ein großer ihn belehren.
»Ein großer? Meine Herrn, wie fragt' ich den wohl jetzt?«
Daß die Gesellschaft viel Behagen
An seinem Witz fand, dies zu sagen
Wag' ich nicht; schließlich ward ihm vorgesetzt
Ein Untier, alt genug, die Namen ihm zu nennen
All' derer, die gesucht ein unbekanntes Land
Und deren Spur man nimmer fand,
Das an die hundert Jahr', in Meeres Grund gebannt,
Des weiten Reiches Ahnen kennen.


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