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14. Der Hase und die Frösche

Ein Häslein ruht in wachem Traum –
Was tut man, wenn man ruht? Man träumt in halbem Schlummer –
Vor Langerweile wußt' er sich zu retten kaum;
Er ist ein armes Tier, und ew'ge Furcht sein Kummer.
»So'n furchtsam Wesen« hub er an
»Ist wahrlich doch recht übel dran!
Kaum wagt zu essen man mit Lust 'nen guten Bissen!
Kein reines Glück! Fürwahr, das Schicksal, das mich traf,
Ist hart: von ew'ger Angst gehetzt und fortgerissen,
Gönn' nur mit offnem Aug' ich mir das bißchen Schlaf!
Sei nicht so dumm! ruft mir ein weises Haupt entgegen.
Ja, kann man denn die Furcht ablegen?
Die Menschen haben sicherlich,
Ich glaub's, auch Furcht just so wie ich.«
So sprach der Has' und spähte eben
Nach allen Seiten wachsam hin;
Es war so ängstlich ihm zu Sinn:
Ein Lüftchen macht' ihn, ja, ein Schatten ihn erbeben.
Da, während durch sein trübes Haupt
So düstere Gedanken ziehen,
Hört er ein leis' Geräusch, und schneller als man glaubt,
Sieht man dem Lager ihn entfliehen.
An eines Teiches Rand kommt er auf flücht'gem Pfad;
Gleich stürzt der Frösche Schar vor ihm sich in die Wellen,
Sie bergen sich mit Hast vor ihm an sichren Stellen.
»Schau!« spricht er »wie man mir sonst tat,
Tu ich jetzt andern! Ha, ich merke,
Man fürchtet sich vor mir! Sie fliehn, weil ich genaht!
Woher nur kommt mir diese Stärke?
Wie? Tiere gibt's, für die mein Nahn ein Schreckensgruß?
Jetzt hoff ich noch ein Held zu werden!
Der größte Hasenfuß – das seh' ich nun – auf Erden,
Er findet immer noch 'nen größern Hasenfuß.«


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