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Sauber wie in reinen hölzernen Mühlen ist es beim Himalaja-Teepflanzer im bergkühlen Haus,
Wo der erste Teetrieb gepflückt durch Sieb bei Sieb rückt und mit feinem, berauschendem Duft entzückt.
In farblosem Zimmer, aus bloßem Holz, wohnt der Tee wie die Bienenkönigin, heikel und stolz;
Wächst auf kugeligen, fußhohen Büschen in artigen Reihen wie grüne Rüschen,
Wie ein Zwerg am Berg, blüht auf den freien Abhängen unter den Weihen des Äthers,
Unter der indischen Sonne Versengen.
Eine Teepflanzung ist wie ein Garten gehegt und wird wie ein Kleinod gesäubert und gepflegt.
Millionen kleiner Teefamilien an den Himalajaabhängen stehen
Und sind von weitem wie drollige Herden grüner Igel anzusehen.
Der Tee, der die Menschen gesellig vereint, wohnt hier selbst in Familien gefällig.
Hunderttausend Blättchen bilden einen kleinen Kugelstrauch,
Der ist wie ein kleiner, rundlicher Buddhabauch.
Und wie hunderttausend Buddhabäuche stehen um Darjeeling,
In Reihen und Linien gleich Gärten, des Tees Sträuche.
Besser als die tibetanischen Priestergäuche des Tees Geist
Den Menschen hier zum Frieden und zur Geselligkeit weist. –
Ich pflückte mir eine kleine weiße Teeblüte, die als einzige und erste
Im Februar am Weg leuchtete wie helle Güte.
Durch ihren zärtlichen Duft bin ich heimgereist durch die Luft, in einer Sekunde durch alle Meilen,
Und habe mich in Gedanken zur Teestunde geladen bei ihr, deren Lippen mir die Sehnsüchte heilen.