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Die rosenrote Stadt

Die Straße hin zur Stadt lag taub voll Staub, zwei Jahre es hier nicht geregnet hat.
Mit meinem Wagen zogen Wolken aus Erde, die über Pferde und Räder flogen und mit um jede Ecke bogen.
Im Morgenschimmer stand die Stadt noch immer wie ein Geisterspuk jetzt da;
Denn wie von rosa Zucker überflossen, ich überall nur rosenrote Häuser sah,
Der Maharadja hatte sich vor kurzem für rosa Farbe hier entschlossen.
Kein Haus vom Rosa wich, und alle Häuser waren mit rosarotem Kalkanstrich begossen,
Frisch wie ein rosa Zuckertisch.
Der blaue Tag in einer himmelbreiten und rosenroten Straße lag.
Viel Fensterchen, nicht größer als die Tür von einem Taubenschlag, sahen der Straße nach,
Wie Schleppen von den Dächern fielen indigoblau die Treppen.
Ein Pfau, ein Tiger, heilige Kühe mit Lieb' und Mühe grün und blau gemalt an jeder rosa Häuserwand,
Daneben stand aus rosa Kalk manch Elefant.
Die Häuser klein gebaut, wie nur von Puppenhand,
Und unten fand sich stets ein offener Laden voll mit indischem Tand.
Mitten im Fahrweg ragte aus Stein ein Heiligenschrein.
Und große grüne Bäume mit weißen Stämmen, die schläferten im Morgenlicht die Heiligen ein.
Von jedem Dache sahen weiße Türmchen in das Land,
Zierlich und fein, wie Schachfiguren und wie gedreht aus Elfenbein.
Hier ging manch Auge in der Nacht dem Monde nach,
Bis dieser an der Himmelsbucht beim Morgenstern sich Ruhe sucht.

 


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