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Lied der Getreidemühlen

Von einem indischen Stadttor zum andern verfolgt dich im Wandern
Vom Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang ein Singsang im Ohr, der gerät nie ins Stocken.
Singende Frauen am Boden hocken, die nicht rechts, nicht links hinsehen und flache Mahlsteine fleißig drehen.
Zehn sitzen oft im Schatten, im Schwülen; und wie die Mehlmühlen sich ewig schwingen,
So bleibt ihr Lied im Singen nicht stehen.
Und wie die Finkenlieder im Wettstreit mit den Ammern klingen, so singen der Töpfer und der Kupferschmied,
Aus allen Ladenkammern dringt ein näselnd Lied.
Der Teppichweber und der Purpurfärber, der eine dumpf, der andere derber,
Doch wie am Mahlstein von den Frauen geht dir kein Lied ins Ohr sonst ein.
Es steht ein Grauen in dem Sang, der nie von seiner Stelle geht,
So wie der ewige Gang der Schicksalsgötter, der sich um eine Achse, die Liebe, dreht.

 


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