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Von einem Einerlei zum andern Einerlei

Jetzt also wieder, auf der glatten Wellen Geleise, ging durch das Tor des Unbekannten die Reise.
Zehn Tage ist es bis nach Indien hin, von Port Saids Hafen, durch Meere, die gleichwie im Sonneninnern schlafen.
Zuerst ging 's Schiff nur einer graden Linie nach, schmal wie in einer Regenrinne auf einem flachen Dach,
Bis Suez im Kanal, durch Sandland kahl. Dann, zwischen Wüstenbergen grau gebrannt und fahl,
Lag 's Rote Meer, wie aller Höllen durstigster Saal.
Auf Deck, hinter den Segelzelten hingestreckt auf breiten und bequemen Stühlen,
Konnt' man sich nur noch in Gedanken an die verschneiten Straßen des Winters in Europa kühlen.
Die Augen lassen die Wüstenbreiten und Arabiens Küsten vorübergleiten und konnten sie, wie Spukwerk, nicht erfassen.
Es war, als ging das Schiff nicht einen Schritt, wenn es im Sonnenschlaf hinglitt;
Als ob die Reisenden gar nichts vom Wandern wüßten, sondern die Länder ewig, von einem Land zum andern, wandern müßten
Am Schiff vorbei, von einem Einerlei zum andern Einerlei.
Das Leben geht und wird dir fast zur fernen Sage, wenn man so Tage im Bann des Wassers und des Himmels steht,
Und nur die Sonne in der Leere des Morgens auf und abends untergeht.
Wenn nicht dann noch die Sehnsucht wäre, die noch im Schlaf nach Leben rief,
Und die dein Blut auch noch im Traume lenkt, fänd' man sich wie ins Meer versenkt,
Mit einem Bleigewicht ans Bein gehängt, und schlief den Schlaf, der wie der Weltraum tief.

 


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