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[Teplitz,] Donnerstag, d. 22t. August 1811.
Heute Morgen, mein geliebter Freund, habe ich Ihnen schon einen Brief nach Dresden geschickt, den Sie bei Hrn. von Rühle [finden werden]. Dienstag bekam ich Ihren dritten Brief, der mir ankündigt, daß Sie nach Dresden kommen, Ersatz für meinen ganzen abominablen, unerhörten Sommer. Ich sitze bei Madam Frohberg in der großen Konversation beim Tee, Varnhagen, ein Herr von Kleist und Marianne Saling sprechen mit mir; alles, was Sie wissen sollen, steht in dem Dresdner Brief. Varnhagen reist den 28t. dieses Monats ab. Ich werde hier ganz frei sein. Wir müssen die Gegend genießen. Sie schicken mir gleich einen Boten, sowie Sie nach Dresden kommen. Millionen Dank für Ihre Briefe, um so mehr, da ich nicht antworten konnte. Ich wollte nicht eher schreiben, bis ich Ihnen anbieten konnte nach Potsdam zu kommen, oder Sie zu bitten hierher zu kommen. Es ist mir unmöglich zu schreiben, da ich heute Morgen schon alles sagte und diesen Brief nur aus Präcaution schreibe, wenn Sie noch nicht weg sein sollten. Grüßen [Sie] alle meine Geschwister und Schleiermachers. Adieu.
R. R.
Sonnabend Mittag, d. 30t. August.
Dieser Brief mußte warten; ich lege ihm noch ein Wort bei. Ich bin etwas ruhiger. Kommen Sie also ja hierher, wenn Sie es sonst wollten. Ich gehe dann mit Ihnen nach Dresden, und, gehen Sie nach Berlin, von dort mit Ihnen nach Berlin. Dieser Brief wird vom Grafen Loos weggeschickt, ich habe keinen Augenblick Zeit. Ist's zu spät, so geht er mit der morgenden Post. Es wird alles hübsch, wo Sie sind, nur gleich. Was macht Ihre Schwägerin? Adieu.
Marianne Saaling, Schwester der vorgenannten Frau Frohberg. – Graf C. F. Loos, Ingenieurkapitän und Lehrer am Kadettenkorps, Freund von Karl La Roche.