Gottfried von Straßburg
Tristan
Gottfried von Straßburg

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die sint ir selber diebe.
sô sî sich danne ie mêre helent,
sô s' ie mêre in selben stelent
und mischent liep mit leide.
dise gelieben beide
die enhâlen sich ze nihte.
mit rede und mit gesihte
wâren si heinlîch under in.
Sus triben sî die reise hin
mit wunneclîchem lebene
und doch niht gâr vergebene:
in tete diu vorvorhte wê.
sî bevorhten daz ê
dâ ez ouch sider zuo kam,
daz in sît vröude vil benam
und brâhte sî ze maneger nôt:
daz was daz, daz diu schoene Isôt
dem manne werden solte,
dem sî niht werden wolte.
ouch twanc si beidiu noch ein leit:
daz was Isôte wîpheit.
hier umbe was in leide.
diz leidete si beide.
doch was in disiu swaere
lîht unde tragebaere,
wan sî ir willen under in zwein
vrîlîche haeten in ein
dicke und ze manegem mâle.
nu daz si Curnewâle
gevuoren alsô nâhen,
daz sî daz lant wol sâhen,
des vröuten sî sich alle dô.
si wâren sîn alle vrô
wan eine Tristan unde Isôt.
der angest was ez unde ir nôt.
der wille waere der geschehen,
sine haeten niemer lant gesehen.
diu vorhte ir beider êren
diu begunde ir herze sêren.
sine kunden sich berâten nie,
waz sî getaeten oder wie,
daz Isôte wîpheit
dem künege würde verseit.
und doch swie unrâtbaere
kindesche minnaere
in ir kintheite sint,
der rât geviel doch an daz kint.
Sô minne an tumben kinden
ir spil gerâtet vinden,
sô muge wir an den kinden
witze unde liste vinden.
Lange umberede sî hin geleit:
Isôt vant in ir kintheit
eine witze und einen list,
den allerbesten zuo der vrist:
daz sî niemêre taeten,
niwan Brangaenen baeten,
daz si an der êrsten naht
sunder rede und sunder braht
bî Marke ir hêrren laege,
geselleschefte im pflaege.
ezn würde im niemer baz entsaget,
wan sî was schoene und was ouch maget.
alsus sô lêret minne
durnehteclîche sinne
ze valsche sîn vervlizzen,
die doch niht solten wizzen,
waz ze sus getâner trüge
und ze valscheit gezüge.
die gelieben alsô tâten:
Brangaenen sî bâten
alse lange und alsô vil,
biz sî si brâhten ûf daz zil,
daz s' in zer urtaete
gelobete, daz siz taete.
und lobete ez ouch mit maneger nôt.
sine wart niht z' einem mâle rôt
und missevar von dirre bete,
als ez ir michel nôt tete.
diu bete was ouch seltsaene.
« trût vrouwe « sprach Brangaene
« iuwer muoter, diu vrouwe mîn,
diu saelige künigîn
diu bevalch iuch mir in mîne pflege
und solte iuch selbe an disem wege
unde an dirre veigen vart
vor disem leide haben bewart.
nu habet ir laster unde leit
von mîner warlôsekeit.
von diu darf ich ez mâze clagen,
muoz ich daz laster mit iu tragen,
und waere ouch wol gevüege,
daz ich ez eine trüege,
möhtet ir dâ von gesîn.
genaedeclîcher trehtîn,
wie vergaeze dû mîn sô! «
Isôt sprach zuo Brangaenen dô:
« stolziu niftel, sage mir,
waz meinestû, waz wirret dir?
mich wundert sêre, waz tu clages. «


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