Gottfried von Straßburg
Tristan
Gottfried von Straßburg

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daz er sich sînen vetern zwein
als ebene teilen wolte,
als man in snîden solte.
sich selben teilet er inzwei
gelîche und ebene alse ein ei
und gab ir ietwederem daz,
daz er wiste, daz im baz
an allen sînen dingen kam.
swer nû die teile nie vernam,
die man an ganzem lîbe hât,
dem sage ich, wie diu teile ergât:
dane hât nieman zwîvel an,
zwô sache enmachen einen man,
ich meine lîp, ich meine guot.
von disen zwein kumt edeler muot
und werltlîcher êren vil.
der aber diu zwei scheiden wil,
sô wirt daz guot ein armuot.
der lîp, dem nieman rehte tuot,
der kumt von sînem namen dervan,
und wirt der man ein halber man
und doch mit ganzem lîbe.
als habet iu von dem wîbe:
ez sî man oder wîp,
sô muoz ie guot unde lîp
mit gemeinlîchen sachen
einen ganzen namen machen.
und werdent s' aber gescheiden,
sone ist niht an in beiden.
Dise rede die huop Tristan
rîche unde willeclîchen an
und ante s' ouch mit sinnen:
er hiez ime gewinnen
schoeniu ros und edele wât,
spîse und anderen rât,
des man ze hôhgezîten pflît,
und machete eine hôhgezît.
dar ladete er unde besande
die besten von dem lande,
an den des landes craft dô stuont.
die tâten, als die vriunde tuont,
und kâmen, alse in wart geseit.
nû was ouch Tristan bereit
mit allen sînen dingen.
er gap zwein jungelingen,
sînes vater Rûâles sünen, swert,
wan er ir z' erben haete gert
nâch ir vater Rûâle.
und swaz er zuo dem mâle
z' ir wirde und z' ir êren
sîner koste mohte kêren,
dâ haete er spâte unde vruo
als inneclîchen willen zuo,
als ob sî waeren sîniu kint.
nû daz sî ritter worden sint
und zwelf gesellen mit in zwein,
nû was der zwelf gesellen ein
Curvenal der hovelîche.
Tristan der tugende rîche
nam sîne bruoder an die hant,
wan ez ime ze höfscheit was gewant,
und vuorte sî bihanden dan.
sîne mâge unde sîne man
und alle, die dâ wâren
von sinnen oder von jâren
oder aber von in beiden
betrehtic unde bescheiden,
die wurden alle zehant
ze hove geladet unde besant.
nu hêrre, die sint alle dâ.
Tristan stuont ûf vor in sâ.
« ir hêrren alle « sprach er z' in
« den ich iemer gerne bin
mit triuwen und mit durnehtekeit
an allem dienste bereit,
als verre alse ich iemer kan,
mîne mâge und mîne liebe man,
von der genâden ich ez hân,
swaz mir got êren hât getân,
von iuwer helfe hân ich mich
verrihtet alles, des ich
in mînem herzen gerte.
swie mich 's got gewerte,
sô weiz ich doch wol, daz ez ie
von iuwer vrümede vollegie.
waz mag ich nû mêre sagen?
ir habet in disen unmangen tagen
iuwer êre und iuwer saelekeit
sô manege wîs an mich geleit,
daz ich des keinen zwîvel hân,
disiu werlt diu enmüeze ê zergân,
ê ir mir iemer keine zît
mînes willen wider gesît.
Vriunt unde man und alle die,
die durch mînen willen hie
oder durch ir selber tugende sîn,
nû lâzet iu die rede mîn
niht sêre missevallen.
ich künde und sage iu allen,
als Rûal mîn vater, der hie stât,


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