Gottfried von Straßburg
Tristan
Gottfried von Straßburg

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nu daz er dô ze hove kam,
Marke der tugende rîche
der enpfienc in tugentlîche
und mit im al die sîne.
man bôt dâ Riwalîne
den anpfanc und die êre,
daz ez ime dâ vor nie mêre
ze keinen zîten anderswâ
sô werde erboten wart sô dâ.
hie spilten sîne gedanke mite;
diz liebete ime den hovesite.
er dâhte dicke wider sich:
» binamen got selbe der hât mich
ze diseme lantgesinde brâht!
mîn saelde hât mich wol bedâht:
swaz ich von Markes tugenden ie
gehôrte sagen, deist allez hie.
sîn leben daz ist höfsch unde guot. «
sus seite er Marke sînen muot,
war umbe er komen waere.
nu Marke sîniu maere
und sînen muot haete vernomen,
er sprach: « got und mir willekomen!
lîp unde guot und swaz ich hân,
daz sol z' iuwerem gebote stân. «
Canêlengres der was dâ wol
des hoves, der hof der was sîn vol.
arme unde rîche haeten in
liep unde werden under in
und enwart nie gast geminnet baz.
ouch kunde er wol geschulden daz:
der tugenthafte Riwalîn
der was und kunde wol gesîn
mit lîbe und mit guote,
mit geselleclîchem muote
z' ir aller dienste gereit.
also lebete er in der werdekeit
und in der rehten güete,
die er in sîn gemüete
mit tegelîchen tugenden nam,
unz Markes hôhgezît dô kam.
die hôhzît haete Marke
besetzet alsô starke
sô mit gebote sô mit bete:
swenne er in sînen boten tete,
sô kam diu ritterschaft zehant
von dem künicrîche z' Engelant
in dem jâre z' einem mâle
gevarn ze Curnewâle.
die selben brâhten mit in dar
mange süeze vrouwîne schar
und ander manege schônheit.
Nu was diu hôhgezît geleit,
benennet unde besprochen
die blüenden vier wochen,
sô der vil süeze meie în gât
unz an daz, dâ er ende hât,
bî Tintajêl sô nâhen,
daz sî sich undersâhen,
in die schoenesten ouwe,
die keines ougen schouwe
ie überlûhte ê oder sît.
diu senfte süeze sumerzît
diu haete ir süeze unmüezekeit
mit süezem vlîze an sî geleit.
diu cleinen waltvogelîn,
diu des ôren vröude sulen sîn,
bluomen, gras, loup unde bluot
und swaz dem ougen sanfte tuot
und edeliu herze ervröuwen sol,
des was diu sumerouwe vol:
man vant dâ, swaz man wolte,
daz der meie bringen solte:
den schate bî der sunnen,
die linden bî dem brunnen,
die senften, linden winde,
die Markes ingesinde
sîn wesen engegene macheten.
die liehten bluomen lacheten
ûz dem betouwetem grase.
des meien vriunt, der grüene wase
der haete ûz bluomen ane geleit
sô wunneclîchiu sumercleit,
daz sî den lieben gesten
in ir ougen widerglesten.
diu süeze boumbluot sach den man
sô rehte suoze lachende an,
daz sich daz herze und al der muot
wider an die lachende bluot
mit spilnden ougen machete
und ir allez widerlachete.
daz senfte vogelgedoene,
daz süeze, daz schoene,
daz ôren unde muote
vil dicke kumet ze guote,
daz vulte dâ berge unde tal.
diu saelege nahtegal,
daz liebe süeze vogelîn,
daz iemer süeze müeze sîn,
daz kallete ûz der blüete


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