Gottfried von Straßburg
Tristan
Gottfried von Straßburg

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wer weiz, ern sî vil tugende rîch.
er gebâret diu gelîche wol,
ob man der wârheit jehen sol.
nu seht, wie hêrlîche er gât,
wie schoene gebaerde er hât
in edelem gewande,
und niuwan an Tristande
dâ kieset sîne tugende an.
wie kunde ein werbender man
sîn kint sô schône erzogen hân,
ezn müeze ûz edelem herzen gân? «
Nu haete man wazzer genomen
und was der künec ze tische komen.
sînen gast Rûâlen sazte er sâ
ze sînem tische und hiez im dâ
höfschlîche dienen unde wol,
als man dem höfschen dienen sol.
« Tristan « sprach er « gâ balde dar,
nim selbe dînes vater war! «
deiswâr ich weiz wol, daz geschach.
elliu diu êre und daz gemach,
daz er 'm erbieten kunde,
daz tete er, als er im gunde.
ouch az Rûal der guote
mit willeclîchem muote,
wan Tristan tete in vröudehaft.
Tristan der was sîn wirtschaft.
daz er Tristanden an sach,
daz was sîn meiste gemach.
und als man dô von tische gie,
der künec den gast mit rede bevie
und vrâgete in aller hande
beidiu von sînem lande
unde ouch umbe sîne vart.
und alse er in vrâgende wart,
diu ritterschaft losete elliu dar
und nam Rûâles maere war.
« Hêrre « sprach er « es ist vür wâr
vil nâch wol vierdehalp jâr
sît des, daz ich von lande schiet.
und swar ich sider hin geriet,
dane gevrâgte ich keines maeres nie
wan des, dâ mite ich umbe gie
und daz mich her geleitet hât. «
« waz was daz? « « Tristan, der hie stât.
und zwâre, hêrre, ich hân noch kint,
diu mîn von gotes halben sint,
und gan den guotes alse wol,
als kein man sînen kinden sol.
drî süne, waere ich gewesen bî in,
daz eteslîcher under in drin
iezuo wol ritter waere.
haete ich die halben swaere
erliten durch si alle drî,
swie vremede sô mir Tristan sî,
die ich durch in erliten hân,
es waere vil und vil getân. «
« vremede? « sprach der künic dô
« saget an, wie ist dem maere sô?
er ist iuwer sun doch, alse er giht? «
« nein hêrre, ern bestât mich niht,
wan alse vil: ich bin sîn man. «
Tristan erschrac und sach in an.
Aber sprach der künec: « nu saget uns daz,
durch welhe schulde und umbe waz
habet ir die nôt durch in erliten,
iuwer wîp und iuwer kint vermiten,
als ir dâ jehet, sô lange vrist,
sît daz er iuwer sun niht ist? «
« hêrre, daz weiz got und ich. «
« nû vriunt, bewîset ouch mich! «
sprach aber der guote Marke
« es wundert mich starke. «
« wist ich « sprach der getriuwe
« ob ez mich niht geriuwe
und ob ez mir hie waere
ze sagene gebaere,
hêrre, ich möhte iu wunder sagen,
wie sich diz dinc hât her getragen
und wie ez sich gevüeget hât
umbe Tristanden, der hie stât. «
und al diu massenîe,
Marke und sîn barûnîe
die bâten an der stunde
alle alse ûz einem munde:
« saget an, saeliger man,
getriuwer man, wer ist Tristan? «
Der guote Rûal der sprach dô:
« hêrre, ez kam hie vor alsô,
als ir wol wizzet unde die,
die bî den zîten wâren hie,
daz mîn hêrre Riwalîn,
des man ich was und solte sîn,
ob ez got alsô wolte,
daz er noch leben solte,
dem wart von iuwer vrümekeit
sô vil und alsô vil geseit,
daz er mir sîn liut und sîn lant
allez bevalch in mîne hant.
sus kam er her ze lande,


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