Gottfried von Straßburg
Tristan
Gottfried von Straßburg

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nâch ir verlornem kinde
weinen ûf des meres stat.
manec zunge dâ mit triuwen bat,
daz got sîn helfe waere.
dâ wart manic clagemaere.
ir clage was sus, ir clage was sô.
und alse ez an den abent dô
und an ein scheiden muose gân,
ir clage, diu ê was undertân,
diu wart dô gar einbaere.
si triben dô niwan ein maere,
si riefen hie, si riefen dort
niht anders wan daz eine wort:
« bêâs Tristant, cûrtois Tristant,
tun cors, ta vie a dê commant!
dîn schoener lîp, dîn süeze leben
daz sî hiute gote ergeben! «
In disen dingen vuorten in
die Norwaegen allez hin
und haeten ez alsô bedâht,
si haeten an im vollebrâht
ir willen allen unde ir ger.
dô widerschuof ez allez der,
der elliu dinc beslihtet,
beslihtende berihtet,
dem winde, mer und elliu craft
bibenende sint dienesthaft.
als der wolte unde der gebot,
dô huop sich ein sô michel nôt
von sturmwetere ûf dem sê,
daz s' alle samet in selben mê
enmohten niht ze staten gestân,
wan daz s' et ir schif liezen gân,
dar ez die wilden winde triben,
und si selbe âne trôst beliben
umbe ir lîp und umbe ir leben.
si haeten sich mitalle ergeben
an die vil armen stiure,
diu dâ heizet âventiure.
si liezen ez an die geschiht,
weder si genaesen oder niht.
wan ir dinges was nimê,
wan daz si mit dem wilden sê
ûf als in den himel stigen
und iesâ wider nider sigen
als in daz abgründe.
si triben die tobenden ünde
wîlent ûf und wîlent nider,
iezuo dar und iesâ wider.
ir aller keiner kunde
noch enmohte keine stunde
ûf sînen vüezen gestân.
alsus sô was ir leben getân
wol ahte tage und ahte naht.
hie von sô haeten s' alle ir maht
vil nâch verlorn unde ir sin.
Nu sprach ir einer under in:
« ir hêrren alle, sammir got,
mich dunket, diz sî gotes gebot
umbe unser angestlîchez leben.
daz wir sô kûme lebende sweben
in disen tobenden ünden,
deist niuwan von den sünden
und von den untriuwen komen,
daz wir Tristanden hân genomen
sînen vriunden rouplîche. «
« jâ « sprâchen s' al gelîche
« sich, dû hâst wâr, im ist alsô. «
hie mite berieten sî sich dô:
möhten sî stille vinden
an wazzer unde an winden,
daz sî ze stade gestiezen,
daz sî 'n vil gerne liezen
vrîliche, swar er wolte, gân.
und iesâ dô diz was getân,
daz diz ir aller wille wart,
dô wart ir kumberlîchiu vart
gesenftet an der stunde.
wint unde wac begunde
sich sâ zerloesen und zerlân,
daz mer begunde nider gân,
diu sunne schînen liehte als ê.
hie mite enbiten s' ouch dô nimê,
wan der wint haete sî geslagen
innerthalp den ahte tagen
in daz lant ze Curnewâle
und wâren zuo dem mâle
bî dem stade sô nâhen,
daz sî 'n bereite sâhen,
und stiezen ûz ze lande aldâ.
Tristanden nâmen si sâ
und satzten den ûz an daz lant
und gâben ime brôt an die hant
und anderre ir spîse ein teil.
« vriunt « sprâchen sî « got gebe dir heil
und müeze dînes lîbes pflegen! «
hie mite sô buten s' im alle ir segen
und kêrten iesâ wider dan.
Nu wie gewarp dô Tristan?
Tristan der ellende? jâ,


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