Gottfried von Straßburg
Tristan
Gottfried von Straßburg

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diz swert ist sîn, nu sich ez an
und sich die scharten dar bî
und merke danne, ob er 'z sî.
ich sazte iezuo diz stuckelîn
ze dirre veigen scharten în.
owê, dô sach ich, daz ez schein
einbaerelîche und rehte als ein. «
« â « sprach diu muoter zehant,
« Isôt, wes hâstu mich gemant?
daz ich mîn leben ie gewan!
und ist diz danne Tristan,
wie bin ich dar an sô betrogen! «
nu haete ouch Isôt ûf gezogen
daz swert und trat hin über in.
ir muoter kêrte zuo z' ir hin:
« lâ stân, Isôt « sprach sî « lâ stân!
weist iht, waz ich vertriuwet hân? «
« ine ruoche, zwâre ez ist sîn tôt. «
Tristan sprach: « merzî, bêle Isôt! «
« î übeler man « sprach Isôt « î,
unde vorderstû merzî?
merzî gehoeret niht ze dir.
dîn leben daz lâzest dû mir! «
« Nein tohter « sprach diu muoter dô
« ez enstât nû leider niht alsô,
daz wir uns mügen gerechen,
wir enwellen danne brechen
unser triuwe und unser êre.
engâhe niht ze sêre.
er ist in mîner huote
mit lîbe und mit guote.
ich hân in, swie 'z dar zuo sî komen,
genzlîche in mînen vride genomen. «
« genâde vrouwe « sprach Tristan,
« vrouwe, gedenket wol dar an,
daz ich iu guot unde leben
an iuwer êre hân ergeben
unde enpfienget mich alsô. «
« du liugest! « sprach diu junge dô
« ich weiz wol, wie diu rede ergie.
sine gelobete Tristande nie
weder vride noch huote
an lîbe noch an guote. «
hie mite sô lief s' in aber an.
hie mite rief aber Tristan:
« â bêle Isôt, merzî, merzî! «
ouch was diu muoter ie dâ bî,
diu durnehte künigîn.
er mohte sunder sorge sîn.
Ouch waere er zuo den stunden
in daz bat gebunden,
und Isôt eine dâ gewesen:
er waere doch vor ir genesen.
diu süeze, diu guote,
diu siure an wîbes muote
noch herzegallen nie gewan,
wie solte diu geslahen man?
wan daz s' et von ir leide
und ouch von zorne beide
solhe gebaerde haete,
als ob si 'z gerne taete,
und haete ouch lîhte getân,
möhte sî daz herze hân.
daz was ir aber tiure
ze sus getâner siure.
doch was ir herze nie sô guot,
sine haete zorn und unmuot,
wan sî den hôrte unde sach,
von dem ir leide geschach.
si hôrte ir vînt unde sahen
und mohte sîn doch niht geslahen.
diu süeze wîpheit lag ir an
unde zucte sî dâ van.
an ir striten harte
die zwô widerwarte,
die widerwarten conterfeit
zorn unde wîpheit,
diu übele bî ein ander zement,
swâ si sich ze handen nement.
sô zorn an Isolde
den vînt slahen wolde,
sô gie diu süeze wîpheit zuo.
« nein « sprach si suoze « niene tuo! «
sus was ir herze in zwei gemuot,
ein herze was übel unde guot.
diu schoene warf daz swert dernider
und nam ez aber iesâ wider.
sine wiste in ir muote
under übel und under guote,
ze wederem si solte:
si wolte unde enwolte;
si wolte tuon unde lân.
sus lie der zwîvel umbe gân,
biz doch diu süeze wîpheit
an dem zorne sige gestreit,
sô daz der tôtvînt genas
und Môrolt ungerochen was.
Hie mite warf sî daz swert von ir,
weinende sprach si: « ouwê mir,
daz ich ie disen tac gesach! «


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