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Drei Worte.

Es sind drei Worte, höchst wichtig und schwer,
Sie können oft trösten, oft kränken;
Der Unbedacht' plappert gefühllos sie her,
Der Kluge mag wohl sie bedenken.
Es hört sie der Arme gar oft in der Noth,
Von Kummer und Elend und Angst bedroht.

Es reitet stolzirend herab von dem Schloß
Ein blinkender Ritter in's Freie,
Gold, Silber und Purpur bedecken sein Roß;
Ihm naht sich mit ängstlicher Scheue
Ein kraftloser Wand'rer mit bittendem Ton –
Er sagt ihm drei Worte und – jagt davon.

Es rasselt die Dame zum schmucken Galan
Im Wagen mit schäumenden Pferden,
Weiß kaum sich zu fassen im glücklichen Wahn.
Zu ihr fleht mit Jammergeberden
Ein Weib und ihr heulender Säugling dazu –
Sie sagt ihr drei Worte und – Kutscher, fahr' zu!

Dem Schlemmer, der eben im Lotto gewann,
Und mühsam darob sich besonnen:
Wie bring' ich die lästige Summe wohl an,
Die heut'ich durch Zufall gewonnen?
Begegnet ein Blinder und hofft sein Glück –
Er sagt ihm drei Worte, und – weist ihn zurück.

Den Geizhals, der reichliche Erbschaft gemacht,
Weil Onkel und Tante gestorben,
Und Alles mit Recht in das Trock'ne gebracht,
Das, was er mit Unrecht erworben,
Spricht bittlich ein Greis um ein Almosen an –
Er sagt ihm drei Worte, damit – ist's gethan.

Den Frömmler, der nie eine Messe versäumt,
Und Liebe des Nächsten nur predigt,
Von himmlischen Freuden und Engelein träumt,
Und gern sich der Weltlust entledigt,
Den bettelt ein Krüppel am Felsensteig an –
Er sagt ihm drei Worte und – schreitet bergan.

Ihr, die ihr so kalt die drei Worte sprecht,
Dem Geiz und der Habsucht zu fröhnen,
Wie werdet ihr einstens vor Gott und Recht
Den Mißbrauch der Worte beschönen?
Helft hierseits den Armen in Jammer und Noth,
Dann frommt euch auch jenseits das » Helf' euch Gott!«