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Der Steuermann.

Hier steh' ich, von der Heimath losgerissen,
Ein irrender Pilot;
Mein Compaß ist das redliche Gewissen,
Mein Leitstern Gott.

Nach Ihm erhebt sich flehend mein Verlangen,
Wenn fern der Sturm erwacht:
Nach Ihm nur seufzt mein Busen in der bangen
Gewitternacht.

O Gott! Wie fruchtlos ist des Schiffers Ringen
Mit Klippen, Sturm und Tod,
Gibst du ihm nicht den Anker zum Gelingen
Im Drang der Noth.

Wenn grasse Schreckgestalten ihn umblitzen,
Ein Ungeheu'r ihn wähnt,
Die Fluth sich thürmt und jach an Felsenspitzen
Der Nachen dröhnt.

Steh' ich nun so dem wilden Kampf zum Raube
Im Antlitz deines Lichts,
Was bin ich dann, ich Wurm im Erdenstaube?
Ein eitles Nichts.

O, schenke Muth dem edlen Steuertriebe,
Der Hoffnung Adlerschwung,
Dem Glauben Wahrheit und der heil'gen Liebe
Begeisterung!

Laß keinen dieser himmlischen Gefährten,
Die du mir auserseh'n,
Wenn gleich die Elemente sich empörten,
Zu Grabe geh'n!

Mag dann die finst're Welle mich verschlingen,
Bald wird am Ufergrün
Die Siegespalme für mein feurig Ringen
Im Tode blüh'n.

Die Woge wird mich leicht und sicher tragen
Zum heimathlichen Ort,
Und beim Erwachen wird der Morgen tagen
Am Friedensport.