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Bei Überreichung einer Rose zu ihrer Geburtsfeier.
Erlaube, edle Fürstin,
Dir
Dies löschen hier zu weih'n!
Dir soll die Rose, sagt man mir,
Die Lieblingsblume seyn.
Gerecht und schön ist Deine Wahl,
Erhab'ne Kennerin!
Die Rose bleibt für allemal
Der Blumen Königin. –
Ein Diadem, das die Natur
Des Pflanzenreiches ziert,
Und dem das Blümchen auf der Flur
Ganz demuthsvoll hofirt. –
Ein Becher, der den Ambraduft
Wohlthätig um sich gießt,
Den matten Geist zum Leben ruft,
Und Gottes Vorbild ist.
Es spricht so laut und inniglich
Aus ihr die Fröhlichkeit,
Als freute ihrer Knospen sich
Die Mutterzärtlichkeit.
Sie sucht nicht in dem Flitterkranz
Der Tulpe gleich zu steh'n;
Nur des Verdienstes stiller Glanz
Kann ihren Werth erhöh'n.
Und diese Blume, die so mild
Den Reiz der Tugend spricht,
Dies Röschen ist Dein Ebenbild,
Darum verschmäh' es nicht.
Verschmäh' die Gabe nicht, die Dir
Ein Herz voll Ehrfurcht beut,
Das Deinem Dienste für und für
Mit frohem Stolz sich weiht.