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Eine freie Uebersetzung.
Noch immer schlägt mein Herz voll Liebe
Für dich, und du verschmähst dies Herz,
Und von dem süßesten der Triebe
Wächst mir nur Kummer, Gram und Schmerz.
Wie kannst du dieses Herz verhöhnen,
Aus dem die wärmste Liebe spricht?
O Laura! rühren meine Thränen
Dein hartes Herz noch immer nicht?
Selbst für den Bettler hast du Thränen
Und Trost und ein bewegtes Herz.
Nur ich kann keinen Blick ersehnen,
Und keinen Trost für meinen Schmerz;
Und doch ziehn mich der Liebe Ketten
Zu dir mit Zauberallmacht hin,
Und keine Allmacht kann mich retten
Von dir, von meiner Zauberin.
Ja, Laura, ewig, ewig werde
Ich dieser Liebe Opfer seyn.
Deckt auch die mütterliche Erde
Einst mein vermodertes Gebein,
Wirst du in meinen Liedern leben –
Dir nur allein sind sie geweiht –
Zum Abgott will ich dich erheben
Im Tempel der Unsterblichkeit.
Dann werden weiche Mädchenherzen
Verdammen deine Grausamkeit,
Mitleidig theilen meine Schmerzen,
Und zürnen deiner Sprödigkeit.
O! werden sie theilnehmend sagen,
O! fänden wir Petrarcha's Herz,
Und hörten wir Petrarcha's Klagen,
Gewiß, wir heilten seinen Schmerz.