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Der arme Sänger.

Ich armer Felix! Ach, wär' ich
Doch schon im Paradiese!
Die kalte Welt hat nichts für mich,
Und ich auch nichts für diese.
Könnt' ich einmal im Grabe ruh'n,
Ich wollte mir schon gütlich thun.

Schlich dann zur Stätte meiner Ruh'
Ein Papagayenschnabel,
Und spräch: comment vous portez-vous?
Wie geht es denn? Passabel?
Ich dächte: gut, recht gut, mein Sohn!
Denn sieh! Ich höre nichts davon.

Käm' so ein Habichtswucherer,
Der rein mich ausgedroschen,
Und spräche: Ei mein lieber Herr!
Er zinst mir noch 'en Groschen!
Ich dächte: Freundchen! Nur herein!
Das Sümmchen: 3 von 0 sey dein!

Schlich so ein buntes Schlangenbild
Sich über meinen Rasen,
Das mir sub rosa engelmild
Die Freundschaft vorgeblasen,
Ich dächte: Engel! Kömmst du schon
Zur Masken-Confiscation?

Umging ein stolzer Pfau mit Hohn
Das Kreuzlein, das mich zierte,
Weil ich kein pergament'nes Von
In meiner Tasche führte;
Ich dächte: Kennst du, blind und taub,
Mich, Bruder! nicht? den Herrn von Staub?

Säng' etwa des Gehirns beraubt,
Ein Dolchen mir zu Ehren:
Er glaubte nie, was wir geglaubt,
Der Kukuk soll's ihn lehren! –
Ich dächte: Dolchen, richte nicht,
Der Glaube schweigt, wo Liebe spricht.

Käm' noch ein gimpelhafter Wicht,
Und schrie: Mein sel'ger Denker!
Mach' er mir doch ein Trostgedicht,
Mein Esel ging zum Henker!
Ich dächte: Freund! 's hat keine Noth;
Verwandte Seelen trennt kein Tod.

Schrie mir in's Grab ein Rabe: Wie!
Du willst dich nicht mehr sonnen?
Hast in der Münch'ner Lotterie
Das große Loos gewonnen!
Ich dächte: Freund! Im Erdenschooß
Gewinnst auch du das große Loos.

Und käm' ein Gott zum finstern Haus
Mit reichen Erdengaben,
Und spräche: Felix, komm' heraus!
Dies Alles sollst du haben!
Ich läge todt wie eine Maus,
Und dächte: Es wird nichts daraus.

Doch näherte sich meinem Grab
Ein Täubchen, das ich preise,
So lang ich Herz und Leyer hab'
Und girrte nur ganz leise:
Du armer Felix! Komm' herauf!
Ich stände sicher wieder auf.