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Lang taumelte trunken um Helikons Fuß
Ein schmutziger Expoetaster,
Und krähte den Musen manch durstigen Gruß
Durchs kupferne Näschen voll Pflaster.
Schnitt winzige Aeuglein, und spitzte den Mund
Zu zottigem Liebesgeliedel,
Und klimpert, und kratzte die Finger sich wund
An seiner zersprungenen Fidel.
Da gab ihm Apollo, von Aerger entbrannt,
Die Schönste der göttlichen Neune
Zum Eh'weib, mit ihm an den Brodsack gespannt,
Ein Perl zu den Füßen der Schweine.
Stracks fiel euch der Fidler in Zuckungen hin,
Als wär' er vom Donner getroffen,
Und flackerte lichterloh bis an das Kinn
In Wonnegefühlen ersoffen.
Schon dreht sich an Bräutigamshänden im Tanz
Die Braut wie die schwäbische Spindel,
Umhüpft von den Gästchen mit Geißfuß und Schwanz,
Und lustigem Bachusgesindel.
Schon murrte des Dudelsacks heiserer Laut
Den Kehraus für Faunen und Liebchen,
Da schlich auch der Bräutigam sich mit der Braut
Lustkrähend nach Haus in sein Stübchen.
Und als ihn da glühende Sehnsucht befiel,
Und Gier, seinen Raub zu genießen,
Begann er, ein brünstiger Hirsch, auf dem Pfühl
Den Vorsprung mit allen vier Füßen –
Da tobte, da raste, da brüllte er laut
Mit lüsternem, grobem Bemühen,
Der jüngferlich-spröden und ernstlichen Braut
Den Gürtel vom Leibe zu ziehen.
Und als er nun kraftlos und keuchend sich wand
Im selbst sich verzehrenden Feuer,
Entriß sich die Muse mit eigener Hand
Geduldlos den Gürtel und Schleier.
Wie schneidende Blitze dem Donner der Nacht
Entschlüpfen mit schnellem Gefieder,
So strahlte die allesbeleuchtende Pracht,
Der göttlichen Nacktheit hernieder.
An frevelnden Augen bestraft mit dem Staar
Schrak bebend der Reimschmiedsgeselle
Zusammen, und wähnt sich mit Haut und mit Haar
Verschlungen vom Rachen der Hölle.
»Entweihe nicht ferner,« scholl fei'rlich ihr Ton,
»Mit bübischer Unzucht die Musen,
Du nährest in sklavischer Federviehfrohn
Dir giftige Schlangen im Busen!«
Jetzt wurde dem sündigen Schächer die Brust
Von quälenden Ahndungen enger,
Und ihm, seiner schändlichen Ohnmacht bewußt,
Die horchenden Ohren noch länger;
D'rauf ließ, sich verhüllend in rosigen Duft,
Die Muse mit warnendem Blicke
Für manchen unkeuschen poetischen Schuft
Dies schreckende Beispiel zurücke.