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Der dienstgefällige Schulze.

Wohin? – schrie jüngst am Patrozinium
Von seiner Kanzel Pfarrer Wampelbum
Wohin soll ich, zu himmlischem Ergötzen,
Den großen, heiligen Christopherum,
Den Schutzpatron von unserm Kirchlein, setzen?
Soll ich ihn zu dem schlechtwegsel'gen Kreise
Hinführen, wo für Bauern und Gesind
Auf Sanctum-Lignum-Tellern Trank und Speise,
Sipplingerwein und Kälberbraten sind? –
Dort, liebe Christen, wär' er zu gemein logirt.
Setz' ich ihn unter Himmelsvirtuosen,
Wo Sanct Cäcilia sich solo producirt,
Wo Goldfasanen man in Silbersaucen
Auf großen Demantplatten nur servirt,
Und aus smaragd'nen keuschen Liebsgezelten
Herabperspectivirt auf eitle Welten,
Dabei mit Christi-Lacrima sich rafraichirt;
Wär' er zwar schön placirt, doch übel d'ran,
Weil dieser riesengroße Gottesmann
Die Musicam et Opticam nicht dulden kann. –
Setz' ich zu den Propheten ihn und Patriarchen,
Die da in ewiger Entzückung schnarchen;
So wandelt ihn vielleicht die lange Weile an.
Bring' ich ihn in den neunten Chor der Engel?
Auch dort nimmt dieser strahlenreiche Bengel –
Verzeih' mir's Gott! – zu groß sich aus.
Mach' ich ihm Platz, wo unter Allmachtsblitzen,
Selbst Vater, Sohn und Geist in Glorie sitzen;
So ragt er wieder über alle Drei hinaus! –
Wohin, um seinen Rang nicht zu verletzen,
Wohin soll ich den würdigsten,
Den größten, höchsten Heiligen
Vor allen andern Heiligen nun setzen? –
Da ich für heut so schlecht berathen bin,
So sprechet ihr – ihr vielgeehrteste,
In Christo lieh und wertheste
Zuhörer! Sprechet aus: Wohin? – –
»Herr Pfarrer,« sprach der Schulz, »was braucht ihr mehr
Um einen Platz im Himmel umzusehen?
Setzt euern Stoffel auf mein Plätzchen her!
Muß ohnehin nach Hause gehen.«


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