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An den lieben Tod.

Nach der Wiedergenesung von drei schweren Krankheiten.

Herr Tod! Weil er nun dreimal schon
Mich christlich pardonirte,
So nehm' er hier dies Lob zum Lohn,
Das ich ihm componirte.

Von seinen Reizen läßt sich zwar
Nicht Vieles peroriren,
Und Helden ohne Haut und Haar
Sind schlecht zu produciren;

Doch hat der Herr juridice
Auf schlanken Wuchs, und Knochen
Hübsch adelich, und weiß wie Schnee
Vor aller Welt zu pochen.

Hält immer fein auf Putz und Staat,
Trägt am geringsten Feste,
So wie ein ungar'scher Magnat,
Goldrippen auf der Weste.

Geht Chapeau bas, macht viel Visit,
Ist meistentheils auf Reisen,
Macht Verse, führt ein Stammbuch mit
Von Narren und von Weisen.

Spricht alle Sprachen, thut galant,
Trotz den Romanenschreibern,
Und tanzt den Langaus, wie bekannt,
Auch mit den ält'sten Weibern.

Und wo lebt denn ein Reichsprälat,
Der so, wie er, die Erde
Für sich zum Suppenteller hat,
Daß er gesättigt werde?

Damit nun Seine Gnaden ja
Vom Löffel nichts verlieren,
Hat die Facultas medica
Den Schub zu dirigiren,

Und dann, das Baadergremium
Mit eleganter Sense,
Besorgt das Culinarium,
Rupft und tranchirt die Gänse.

Das Salz gibt die Pharmakopei,
Kostspielig abgerieben,
Mit einem Zettelchen dabei:
»Auf einmal zu gelieben.«

Zuletzt muß die Theologie
Die Kochkunst graduiren,
Mit ihrem glücklichen Genie
Die Sauce zu frikassiren.

Kurz, sollt' es seinem Leckermund
Einmal im Ernst behagen,
Spaziert dies ganze Erdenrund
In seinen Doppelmagen.

Allein, er darf sich nicht bemüh'n,
Den Spuck zu produziren,
Wir wollen doch die Mütze zieh'n
Und hoch ihn respectiren.

Stell' er die Blitzvisiten ein,
Gern will ich ihn besingen,
Und mich bei ihm noch obend'rein
Als Hof-Poet verdingen.