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Bruno Wille, geb. 1860 zu Magdeburg, lebt in Friedrichshagen. In seinem Bestreben, eine anarchistische Philosophie zu schaffen, geriet Wille in die Weltanschauung etwas pfäffisch anmutender Freireligiosität. Eine große Reihe seiner Schriften, wie »Der Tod«, »Leben ohne Gott«, »Beweise vom Dasein Gottes«, »Kirchliche Jugenderziehung«, »Atheistische Sittlichkeit«, »Materie nie ohne Geist« und viele andere beschäftigen sich mit dem Nachweise, daß der Kindergott aus dem Religionsunterricht der Schule nicht existiert, stellen aber dagegen allgemein moralische Forderungen und monistisch-pantheistische Lehren auf, wodurch sie in den entgegengesetzten Fehler verfallen. In Romanform hat Wille seine Ansichten in dem zweibändigen Werk »Offenbarungen des Wachholderbaums« niedergelegt, einem Werke, das zwischen Häckelscher monistischer Naturwissenschaftlichkeit und mystisch-lyrischer Gefühls-Religiosität hin und her pendelt, in dem aber der dichterische Wert weit größer ist als der philosophische, wie denn Wille überhaupt als Lyriker ungleich bedeutender ist als in seinen übrigen Eigenschaften. Seine Gedichtbände »Einsiedelkunst aus der Kiefernheide« und »Einsiedler und Genosse« geben Zeugnis von einem starken sozialen Bewußtsein, verbunden mit tiefer und reiner Naturempfindung. Auch formell sind die Gedichte von schönem Pathos und kräftiger Eigenart.
E. M.