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Martin Greif

Martin Greif (1839 zu Speier geboren; heißt eigentlich Friedrich Hermann Frey; er lebt in München) ist typischer Epigone. Sein Eklektizismus sucht sich die Vorbilder aus allen Perioden der Literatur, bis weit zurück zu Walther von der Vogelweide geht er Töne zu borgen. Seinen in den siebziger Jahren lebendigen Ruhm begründete eine Sammlung lyrischer Gedichte, die eine prononzierte »Einfachheit«, eine zur Schau getragene »Echtheit der Empfindung« zu ihrem Charakteristikum wählten, ja man kann sagen zur Manier ausbildeten. Neben dem Ton des Volkliedes stehen Goethe, Heine, Klopstock, und vor allem Mörike dem Dichter Paten. Nur selten gelingt ihm ein Verschen, ein kleines Naturbild dort, wo er sich dem Volkslied ganz anvertraut. Seine Balladen sind im Stile Uhlands; seine Romanzen und Dramen, »Marino Falieri«, »Heinrich der Löwe«, »Hans Sachs«, »General York« verraten schon in der Stoffwahl die starke Anlehnung an Schiller.

V. H.


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