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Richard Wagner, geb. 1813 zu Leipzig, starb 1883 in Venedig. Dieser große Dichterkomponist muß hier aufgeführt werden, weil sein Einfluß auf die Weltanschauung weiterer Kreise in Deutschland hauptsächlich erst nach seinem Tode voll eingesetzt hat und noch immer stark fortwirkt. Es ist dies die Idee des christlich- germanischen Pantheismus, die Wagner in einer bestechenden, ja fast faszinierend suggestiven Form predigte. Wie stark sein Einfluß selbst auf die allergrößten Geister war, mag man an dem Beispiele Friedrich Nietzsches ersehen, der lange Jahre hindurch auf Wagners Fahne schwor, bis er endlich das innerlich Unwahre des Wagnerschen Ideales erkannte und dem Meister in seinem »Fall Wagner« den Fehdehandschuh hinwarf. Es ist wohl der bald darauf eintretenden geistigen Umnachtung Nietzsches zuzuschreiben, daß diese scharfe Absage so wenig beachtet wurde und dem Wagnerkultus fast gar keinen Abbruch tat. Erst heute beginnt man sich zu besinnen, beginnt zu wägen und langsam, ganz langsam dem »Zauberer« Wagner den Rücken zu kehren. – Wagner schrieb die Texte aller seiner Opern selbst, er darf also mit Recht den Anspruch auf den Namen eines Dichters machen, zumal nicht zum wenigsten dem rein Dramatischen seiner Stücke der große Erfolg zuzuschreiben ist. – Seine schriftstellerischen Arbeiten sind in zehn starken Bänden gesammelt erschienen, sie enthalten eine Fülle des Interessanten.
Dr. B.