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Clara Viebig, geb. 1860 in Trier, lebt in Berlin. Auch unter den weiblichen Autoren wurde der konsequente Naturalismus Mode und zeitigte der weiblichen Psyche entsprechend nur Extreme. Auch Clara Viebig blieb bei einem mißverstandenen Zolaismus stehen, trotz mancher glänzenden Eigenschaften, die man ihr zugestehen muß. Sie begann mit einer Novellensammlung »Kinder der Eifel«, der noch manches Unreife und Unsichere anhaftet. Viel bewußter in der Technik waren bereits die Romane »Rheinlandstöchter« und »Dilettanten des Lebens«. Es folgten in langer Reihe Novellen und Romane, mehr oder weniger geschickt komponiert, alle im Sinne der naturalistischen Tendenz Zolas, ohne die Gewalt seiner Psychologie und Charakteristik. Erst in »Das Weiberdorf« begann sie artistischer, feinsinniger für unbewußte Effekte zu werden. Der Roman verdiente der Originalität der Idee und einer gut gelungenen Milieuschilderung wegen den starken Erfolg, den er in der Tat hatte. Ihr letztes Werk auf dem Gebiete des Romans nennt sich »Das schlafende Heer«. Daß sie sich auch im Drama versuchen mußte, lag bei dieser kräftig angelegten Natur nahe. Ihre »Barbara Holzer« und der Zyklus »Der Kampf um den Mann« bleiben talentvolle Versuche.
V. H.