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Richard Voß, geb. 1851 zu Neugrepe in Pommern, lebt in Frascati bei Rom. Voß ist auch eins von den Talenten, die sich allzu schnell aufzehren. Wenn man seine letzten Arbeiten und seine ersten miteinander vergleicht, sollte man kaum glauben, daß sie ein und derselbe Mensch geschrieben habe: früher ein frisches Sehen und Zufassen, eine prächtige Phantasie, jetzt Unterhaltungslektüre schlimmster Sorte, – Voß schrieb eine Reihe von starken Bühnenwerken, von denen doch keines ihm die Bühne zu erobern vermochte, vielleicht, weil er sich stets an Aufgaben und Konflikte heranmachte, die – wenigstens für seine dichterische Kraft – zu groß waren. Voß ist künstlerisch fast ein Weib, das kaum etwas eigenes hat; er empfindet alles und alle nach; bald ahmt er Hauptmann nach, wie in »Schuldig«, bald Ibsen, wie in der »Neuen Zeit«, bald Fulda, wie im »König«. Keine Mode, die diese Frau in Männerkleidern nicht mitmachte: Naturalismus, Realismus, Symbolismus, Romantik, dazwischen natürlich Tendenz, wo es nur eben anging. Die besten seiner vielen, vielen Werke seien hier aufgeführt: »Unfehlbar«, »Savonarola«, »Luigia San Felice«, »Alexandra«, »Eva«, »Blonde Kathrein«, »Villa Falconieri«, »Daniel der Konvertit«, »Der Mönch von Berchtesgaden«, »Unter den Borgia«, »Die Auferstandenen«, »Erlebtes und Geschautes«.
Dr. B.