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Paul Lindau. Das Erbe Karl Frenzels, der an die ältere französische Kritik, wie sie etwa von Laharpe gepflegt wurde, anschloß, wurde noch weithinein in das neue Zeitalter getragen durch Paul Lindau (1839 geb. zu Magdeburg, lebt in Berlin). Schon in den Siebzigerjahren hatte er sich durch die Begründung der »Gegenwart« und der »Deutschen Rundschau« (1878) einen Boden geschaffen und hat auch heute noch nicht seinen Einfluß verloren, wenn er auch heute als Kritiker bei weitem nicht mehr die Macht darstellt wie früher. Am besten wird man wohl die Art dieses witzigen Kopfes erkennen, wenn man seine »Gesammelten Aufsätze« 1875, oder die »Dramaturgischen Blätter« wieder durchblättert, die seine leichte Art zu arbeiten zeigen. So mancher kleine Journalist, der seine literarische Pistole auf alles, was nicht zunftgerecht in seinen Augen ist, gespannt hält, hat hier gelernt, wie man »witzig« und »streng« sein muß. Auch in Dramen und Romanen hat sich Lindau versucht und blieb dabei stets so aktuell als möglich. Zu erwähnen: Sein Zyklus »Berlin: 1. Der Zug nach dem Westen. 2. Arme Mädchen. 3. Spitzen.«
V. H.