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Leonid Andrejew (geb. 1868 in Moskau, lebt in Moskau) ist ein Freund und Altersgenosse des wesentlich schwächeren Maxim Gorki. In Deutschland hat ihn die Novelle »Im Nebel« bekannt gemacht. Das ist unendlich mehr als nur »russisches« Kolorit« und Mitleidsdichtung! »Im Nebel« ist ein wuchtiges Thema, das in den düstersten, aber schreiend wahren Farben kraftvoll zu Ende geführt wird. Ein Gymnasiast in den Wochen der Pubertät treibt durch Straßen, die in dichtem, gelbem Nebel ersticken, in ein Bordell, wo er ein Freudenmädchen entleiht, fast ohne zu wissen, was er tut; zuckend, dem Wahnsinn nahe. Die blutige Tragödie ist ganz von dem dichten gelben Nebel umballt, so daß das Buch wie ein wüster Traum erscheint. Im »Roten Lachen« (1905) blendet das Rot des Blutes und der rote Wahnsinn, der einen russischen Krieger auf dem mandschurischen Felde erfaßt hat. Langsam ergreift ihn der rote Wahnsinn; er sieht nur noch ein verzerrtes Wahnsinnslachen, strömendes Blut, seit einem lachenden Menschen die feindliche Kugel das Gesicht zu grausigem Lachen verzerrte.
R. S.