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Nun bin ich in des Mannesalters Sommer,
Der heitre Lenz der Jugendzeit entschwand,
Mit sich nahm er die vielen schönen Blumen,
Die schönen Träume, die er einst gesandt;
Mit sich die Lerche, die mit ihrem Sange
Mich oft erweckt beim ersten Morgenschein ...
Hätt' ich nicht Deine Liebe, holdes Weibchen,
Wie düster würde diese Welt mir sein!
Entschwunden ist des Himmels Rosenröthe,
Entflohn die Lerche mit dem Morgenlied,
Durch's leere Nest nun bald das bange Lüftchen,
Bald das Geheul des grimmen Sturmes zieht;
Nicht flüstern mehr, es rauschen schon die Blätter
Im dürren Walde meiner Träumerei'n ...
Hätt' ich nicht Deine Liebe, holdes Weibchen,
Wie düster würde diese Welt mir sein!
Der goldne Morgenstern des Himmelszeltes,
Der Erde Silberthau, ach, Alles schwand,
Die rauhe Wirklichkeit, sie hatte Alles
Vernichtet ja mit gnadenloser Hand.
Die Wolken ziehn, so drückend ist die Schwüle,
Die Sorgen dringen athemraubend ein ...
Hätt' ich nicht Deine Liebe, holdes Weibchen,
Wie düster würde diese Welt mir sein!
Es rollte einst durch wildromant'sche Felsen
Ein Zauberquell süßmurmelnd seine Fluth:
Der Ruhmsucht Quell! Wie hab' an seinen Wellen
So oft ich mich berauscht voll Jugendgluth.
Er fließt noch heut'! Mich aber dürstet nimmer,
Ich trinke nicht, mag Andre er erfreun ...
Hätt' ich nicht Deine Liebe, holdes Weibchen,
Wie düster würde diese Welt mir sein!
Und wende von mir selber ich die Blicke,
Vor mir das Bild des Vaterland's entsteigt,
Da sieht nur ein entnervt Geschlecht mein Auge,
Ein Volk, das
zu dem Untergang sich neigt.
Es zuckt die Hand, es pocht das Herz! Was frommt es?
Ich kann ihm nichts als meine Thränen weihn ...
Hätt' ich nicht Deine Liebe, holdes Weibchen,
Wie düster würde diese Welt mir sein!
O lieb' mich, lieb' mich, so wie ich Dich liebe,
So heiß, so flammend und so grenzenlos,
Entsend' auf mich des Licht's, der Wärme Fülle,
Die Dir ins Herz von Gottes Antlitz floß;
Denn dies Dein Herz ist ja mein ganzes Leben,
Tag's meine Sonn', und Nacht's mein Sternenschein ...
Hätt' ich nicht Deine Liebe, holdes Weibchen,
Wie düster würde diese Welt mir sein!