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Wieder eine Thräne.

Für immer dacht' ich Dich verwiesen
Aus meinem Aug' vom Götter-Rath,
Und wieder füllst Du meine Wimper,
Des Wehes glänzender Legat!

Kaum daß ich mich am Sonnenstrahle
Des Glückes freute wohlgemuth,
Verhüllt ihn eine Wolke wieder
Und gießt auf mich 'ne Regenfluth.

Doch nein, kein Regen, nur 'ne Thräne,
Ein Thränentröpfchen ist's nur, ach!
Und macht vielleicht mir größ're Qualen,
Als ob es wär' ein ganzer Bach.

Ich hab' geweint, ja viel geweinet
Um Dich, Du hehre Liebe, schon,
Und habe Dich beweint, Du meine
In Staub getretene Nation.

Doch bitterer als diese Thräne
Mir keine noch im Auge stand,
Nicht die, so ich um Liebe weinte,
Nicht die, ums arme Vaterland!

Die Thräne brennt wie glühend Eisen
Und wie die Gluth der Hölle mich ...
Gestiegen ist mir in die Nase,
Der Tabakrauch – o fürchterlich!


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