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Ein Abend daheim.

Ich zechte mit dem Vater;
Der gute Alte trank,
Trank diesmal mir zu Liebe –
Gott segne ihn zum Dank!

Bin lange fern gewesen,
Hab' lang ihn nicht gesehn,
Er ist so sehr gealtert –
Die Jahre, ach, vergehn.

Wir sprachen über Dieses
Und Jenes, allerhand,
Wie's grade kam, darunter
Auch vom Theaterstand.

Noch ist ein Dorn im Auge
Ihm meine »Profession«,
Es war nicht mit den Jahren
Sein Vorurtheil entflohn.

»Ist doch ein Hundeleben
Dies Komödiantenthum!«
So klang's mir in die Ohren
Zu meines Standes Ruhm.

»Hast viel gedarbt, ich seh' es
Auf Deinen Wangen stehn.
Möcht' Deine Purzelbäume
Doch auch mal gerne sehn.«

Die kunstverständ'ge Rede,
Ich hörte lächelnd sie,
Den Starrkopf aufzuklären
War ja vergeb'ne Müh'.

Hierauf las ich ein Trinklied
Ihm vor, das ich gemacht,
Und freute mich vom Herzen,
Als weidlich er's belacht.

Er bildet auf den Dichter
Im Sohn sich nicht viel ein;
Dergleichen Dinge scheinen
Ihm unnütz Zeug zu sein.

Mich kann's nicht Wunder nehmen:
Er weiß nur Fleisch zu hau'n,
Und Kunst und Wissen machten
Ihm noch kein Haar ergrau'n.

Und als der Krug dann endlich
Geleeret stand vom Wein,
Da fing ich an zu schreiben,
Er aber nickte ein.

Da kam mit hundert Fragen
Mein Mütterchen herbei;
Ich musste Antwort geben –
Und ließ die Schreiberei.

Und immer wieder fing sie
Aufs Neu' zu fragen an ...
Mir haben diese Fragen
So wohl, so wohl gethan;

Denn jede war ein Spiegel,
Aus dem ich deutlich las:
Daß ich die beste Mutter
Auf dieser Welt besaß!


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