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Die Liebe.

Kommt, und setzt Euch in den schwanken
Nachen meiner Phantasie'n,
Schwimmt durch meines Herzens Weiher:
Frau'n und Mädchen sanft dahin;
Alle, die ich, seit ich liebe,
Einst umfing so liebereich –
Kommt in meinen Nachen heute,
Setzt Euch hübsch an meine Seite,
Will vergnügen mich mit Euch.

Und sie kamen Alle, Alle,
Ei bei Gott, ein stattlich Heer!
Unter ihnen waren solche,
Die ich kaum erkannte mehr.
Und ich liebte sie doch Alle
Mit der gleichen Heftigkeit –
Doch umsonst! zu lieben habe
Ich begonnen schon als Knabe
Vor gar langer, langer Zeit.

Und das zeugt für meine Weisheit!
Weise war ich schon als Kind,
Wusste damals schon, wogegen
Andre noch im Alter blind.
Wusste, daß nur Eine Sonne
Warm durchglühe die Natur,
Und daß die nicht Oben throne,
Sondern tief im Herzen wohne,
Und das ist die Liebe nur.

Glaubt, die Ihr nach Erdenschätzen
Müd' Euch rennet: mehr fürwahr,
Als Rubinen und Smaragde,
Gilt ein schönes Augenpaar;
Glaubt, die Ihr durch Nächtewachen
Ruhm sucht, oder durch das Schwert:
Mehr als alle Lorbeerhaine
Dieser Erde ist 'ne kleine
Duft'ge Rosenknospe werth.

Mag der Geizhals die Dukaten
Zählen, die er häufte an,
Andres zähl' ich ... all die Küsse,
Die von Mädchen ich gewann.
Und mit Blumen möge schmücken
Mir den Hut nur das Geschick,
Mög' ich nimmer dann erhalten
Neue Lorbeern – selbst die alten
Geb' ich, wenn Ihr wollt, zurück.


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