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Die Pußta im Winter.

Hei, jetzt ist die Pußta erst so recht verlassen,
Alles that der Herbst, der schnöde Wirth, verprassen!
Was gehäuft an Gaben
Lenz und Sommer haben,
All das in der Hand des tollen Prassers schwindet,
Daß der Winter nichts, als leere Stätten findet.

Keine Heerden grasen, keine Glocken hallen,
Keine Hirtenflöte hört man rings erschallen,
Vöglein, die da sangen,
Wieder fort sich schwangen,
Auch der Wachtel-König, sonst so laut, ist stille,
Ja, es zirpet nimmer selbst die kleinste Grille.

Öde liegt die Haide, wie ein Meer vereiset.
Wie der müde Vogel nah' zur Erde, kreiset
Auch die Sonnenscheibe;
Gleich dem alten Weibe
Beugt sie tief sich nieder, etwas mehr zu sehen –
Doch auf Pußten giebt es ja nicht viel zu spähen.

Heger-, Fischerhütten sind so leer zu schauen,
Still die Weiler, drin am Heu die Rinder kauen;
Treibt man von den Raufen
Sie zum Trog zu saufen,
Hört man eins der jungen Stiere manchmal brüllen,
Das am Teiche lieber seinen Durst möcht' stillen.

Von den Bodensparren nimmt die Tabakblätter
Ab der Knecht, er breitet sie auf Schwellenbretter,
Schneidet sie in Streife,
Zieht hervor die Pfeife
Aus dem Stiefelschafte, führt sie an die Lippe,
Stopft sie, schmaucht und sieht nur manchmal nach der Krippe.

Doch auch in den Schenken starb schon alles Leben,
Wirth und Wirthin dürfen sich dem Schlaf ergeben,
Nichts möcht' es verschlagen,
Würde fort man tragen
Jetzt die Kellerschlüssel, Niemand will was haben,
Niemand kommt die Straße, die vom Schnee vergraben.

Auf der weiten Haide Wind und Stürme hausen,
Durch die Lüfte jaget jener hin im Sausen,
Dieser fegt die Erde
Wild mit Zorngeberde,
Daß vom Schnee die tausend weißen Funken springen,
Und jetzt naht ein Dritter, mit den Zwei'n zu ringen.

Wenn dann Abends müde Wind und Sturm sich legen,
Lagern auf der Haide Nebel allerwegen,
Deren graue Massen
Halb nur sehen lassen
Den Betjár auf raschem Roß zur Herberg' traben ...
Hinter ihm die Wölfe, über ihm die Raben. –

Wie ein Fürst, vertrieben von dem eignen Lande,
Wirft die Sonne zürnend von dem Erdenrande
Einmal noch die Blicke
Auf ihr Reich zurücke,
Scheidet dann ihr Auge von dem Pußtenthrone,
Sinkt herab vom Haupte ihr die blut'ge Krone.


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