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Ich träumte, ach, so wonnigsüß,
Ich träumte – und ich bin erwacht!
Wie hast Du mich so früh erweckt!
So bald um meinen Traum gebracht!
Was ich in Wahrheit nie empfand –
Ich sah das Glück im Traumgewand.
Was störtest Du mein Traumgesicht? ...
O Du mein Gott und Vater mein!
So darf ich nimmer glücklich sein,
Ja selbst in meinen Träumen nicht?
Du sagtest oft: Du liebst mich nicht,
Ich hab's zu glauben nie gewagt;
O schweige, schweig'! ich glaub' es heut',
Obschon es auch Dein Mund nicht sagt.
Und da ich Dir im Herzen drin
– Ich weiß es – nicht geschrieben bin:
Soll fort ich oder nicht? sag an! ...
Du hältst mich ... und warum? ... vielleicht,
Daß Dir zur Lust mein Weh gereicht,
Das Du, nur Du mir angethan!
O Mädchen, wie Du grausam bist!
So laß mich, laß mich von Dir gehn,
Wir zwei, wir müssen scheiden und ...
Und das, auf Nimmerwiedersehn.
Ich flög' von Dir in wilder Hast,
Wie Sand vom Wirbelwind erfasst,
Wohin kein Mensch noch je gerieth;
Doch kaum, daß ich zu gehn vermag,
Der Gram, den ich im Herzen trag',
Mich tief zu Boden niederzieht.
So lebe wohl ... o wehe mir,
Zu sprechen dieses bange Wort!
Warum auch rafft's nicht im Entstehn
Der Tod von meiner Lippe fort?
Sei Gott mit Dir ... nein, nimmermehr!
Reich' mir die Hand noch Einmal her,
Die Glück und Zukunft mir entwand ...
O laß mit meiner Küsse Gluth,
Mit meiner Thränen heißer Fluth
Bedecken die geliebte Hand!
Was brennet Deine Hände mehr?
Der Kuß – die Zähre, die ich wein'?
Ich denk', die Zähre wie der Kuß,
Sie müssten beide glühend sein;
Mit meiner Lieb' an Einem Quell',
In meines Herzens tiefster Stell',
In dem Vulcane sie entstehn ...
Sie kamen, frommen Pilgern gleich,
Und sind so glücklich, sind so reich,
Auf Deinen Händen zu vergehn.
Ich bitte Eins ... sei ohne Furcht,
Ich will ja keinen Liebesschwur:
Nur nicht vergessen möcht' ich sein –
Den armen Trost erbitt' ich nur.
Wie weit durch's Leben wirst Du hin
Den Faden der Erinn'rung ziehn?
Gedächtest Du so lange mein,
Bis
Den Du fändest, welcher Dich
So über Alles liebt wie ich:
So würd' ich nie vergessen sein!
Doch wünsch' ich nicht, daß mehr kein Herz
So treu, wie meines, Dich verehr';
Ich liebte nicht so wahrhaft Dich,
Wenn dies mein Wunsch beim Scheiden wär'!
Ich wünsche: gebe Gott Dir Glück –
Von welchem Baume immer pflück',
Nur pflück' Du allzeit grünes Laub,
Dann schleudre wie 'nen alten Kranz,
Der schon verwelkt, verdorret ganz,
Mein Angedenken in den Staub.