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Die Wolken.

Wenn ich ein Vöglein wär', ich flöge
Nur zwischen Wolken stets einher –
Und gar nichts Andres wollt' ich malen
Als Wolken, wenn ich Maler wär'.

Wie sehr ich diese Wolken liebe!
Ich grüße jede, naht sie mir,
Und eh' sie wieder weiter wandert,
Ruf' ich ihr zu: sei Gott mit dir!

Ich hab' die bunten Himmelspilger
Zu guten Freunden mir gemacht;
Auch sie schon kennen mich und wissen
Vielleicht auch Das, was ich gedacht.

Ich habe sie so oft betrachtet,
Wenn sie geschlummert an der Brust
Der Abend- und der Morgenröthe,
Wie Kinder, hold und unbewusst.

Ich sah sie, wenn heran sie zogen
Wie Männer, wild und zornentfacht,
Um dem Tyrannen Sturm zu liefern
Auf Tod und Leben eine Schlacht.

Und sah sie, wenn der kranke Jüngling,
Der Mond, durchwachte Nächte lang,
Und sie mit bleichem Angesichte
Wie Schwestern ihn umgaben bang.

Ich habe schon in allen Formen
Betrachtet sie, so wechselreich,
Und wie und wann auch ich sie sehe,
Gefallen sie mir immer gleich.

Was aber zieht mich so zu ihnen?
Weil sie verwandt so ganz und gar
Mit meiner Seele, die trotz Wechsel,
Dieselbe bleibt auf immerdar.

Doch gleichet mir die Himmelswolke
In andern Dingen auch, zumal:
Auch ihr wie meinem Aug' zu eigen,
Die Thräne und der Blitze Strahl.


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