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Am fünften August.

Endlich, endlich steckt das Ringlein
Hier an meinem Finger fest!
Ihre Lippe, ihre Lippe
Endlich meine Lippe presst!

O wie süß, wie süß, von ihren
Rothen Lippen ist der Kuß!
Wohl des Weltalls ganze Süße
Sich in ihm vereinen muß.

Küß' o küß' mich ... Niemand sieht es ...
Bis es mir den Odem raubt!
Aber säh' man's auch – Verlobten
Ist ja Küssen schon erlaubt.

Reich' mir Auge, Mund und Wangen,
Reich' mir Deine Stirne rein,
Wie das Morgenroth den Himmel
Hüll' ich sie mit Küssen ein.

Schwindel fasst mich ... nimm in Deine
Weichen Arme mich geschwind!
Ist's vom Kuß, vom Wein? – ich weiß es
Wahrlich selber nicht mein Kind.

Wein wohl ist es! wie ihn Götter
Tranken auf Olympos Höh',
Mir jedoch, dem Menschen, schwanden
Von dem Trunk die Sinne jäh'.

Wie mein Haupt so schwer vom Rausche,
Aber welch ein Rausch ist dies!
Unter mir die Erde lassend,
Trägt er mich ins Paradies ...

Schon liegt weit das Wanderlager
Unter mir der Wolken all,
Selig schweb' ich zwischen Sternen,
Jeder eine Nachtigall.

Wie sie singen, wie sie klingen,
Niemals hört' ich solche Weis';
Welche Glanzfluth! Hunderttausend
Blitze ziehn um mich im Kreis.

Und mein Herze? Hei mit diesem
Hab' ich erst mein rechtes Leid ...
Gieb nur Acht auf Dich mein Junge:
Und zerbrich mir nicht vor Freud'!


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