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Schon seit lange schlägt den Ungar Gottes Hand ...

Schon seit lange schlägt den Ungar Gottes Hand,
Was die Zukunft bringt, es ist ihm unbekannt.
Ob ihm je heran ein guter Tag noch bricht?
Soll er lustig, traurig sein – er weiß es nicht.

Doch hat Gott auch diesem Volke Leid bescheert,
Gab er ihm auch, was den Kummer rasch verzehrt.
Wo gedeihen bessre Weine, schön're Frau'n,
Als in Ungarns üpp'gen, anmuthsreichen Gau'n?

Her ein Mädchen, her ein Mädchen! daß voll Lust
Ich's mit beiden Armen drück' an meine Brust,
Küssend saug' ich seine süße Seele ein,
Und vergesse, ach, so manche bittre Pein.

Und der Wein? Hei, gebt den Wein mir endlich her!
Weinen mög' in mich das Glas die rothe Zähr'!
Feurig wie der Blitz ist seine rothe Fluth,
Facht erstorb'nes Leben selbst zu neuer Gluth.

Du, Zigeuner, aber spiel' – ich lohn's Dir schon;
Doch spiel' so, daß mir das Herze brech' davon,
Es zerbrech' vor Lust und Wehe ganz und gar ...
Hei, umsonst – nur so vergnügt sich der Magyár!


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