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XIV

Die Strafe selbst hatte nichts zu sagen. Es war eigentlich lächerlich, diese paar Schläge auf die Hose mit dem Stock des alten Gefängniswärters; Pelle kannte schlimmere Prügel. Aber er war gebrandmarkt und selbst aus dem Kreise der Allerärmsten ausgestoßen; er merkte das an dem Mitleid der Leute, wenn er mit Schuhzeug kam. »Herr Gott, dieser elende Bengel! Is es nun so weit mit ihm gekommen!« sagten ihre Augen. Alle mußten sie ihn immer ansehen, und wenn er die Straße hinabging, erschienen ihm diese Gesichter im Spion: »Da geht dieser Schusterjunge!« – Der junge Meister war der einzige, der ihn ganz behandelte wie vorher; und Pelle lohnte ihm das mit einer grenzenlosen Anhänglichkeit. Er kaufte auf Kredit ein und nahm die Stöße hin, wo er nur konnte. Hatte der junge Meister in seinem Leichtsinn etwas fertig zu machen versprochen und es vergessen, so saß er noch da und arbeitete nach Feierabend. »Was geht das uns an?« sagte Jens. Aber Pelle wollte nicht schuld daran sein, daß die Kunden kamen und Meister Andres den Kopf wuschen, oder daß er dasaß und Mangel an etwas von dem litt, was ihn aufrechthielt.

Er schloß sich noch inniger an Jens und Morten an – sie litten ja an demselben Schaden, und begleitete sie oft nach Hause, obgleich keine Freude in der ärmsten Hütte ihrer harrte. Sie gehörten zu den Allerärmsten, obwohl der ganze Hausstand arbeitete. Es verschlug alles nichts.

»Es nützt ja doch nichts,« sagte »die Kraft« selbst, wenn er zum Reden aufgelegt war – »die Armut is wie ein Sieb; alles geht schlank hindurch, verstopfen wir ein Loch, so läuft es währenddes durch zehn andere. Sie sagen, ich bin ein Schwein, und warum soll ich das auch nich' sein? Ich kann für drei Männer arbeiten, ja – ja, bekomme ich aber Lohn für drei? Ich kriege meinen Tagelohn, der Rest fließt in die Tasche von dem, der mich anstellt. Selbst wenn ich mich ordentlich halten wollte, was würden wir dadurch erreichen – kann eine Familie eine ordentliche Wohnung, ordentliches Essen und ordentliche Kleider für neun Kronen die Woche bekommen? Erlauben es die Mittel einem Arbeiter, anderswo zu wohnen als am Löschplatz, wo sonst nur Schweine hausen? Warum sollt' ich wohl wie ein Schwein wohnen und leben, und doch kein Schwein sein – is da woll Sinn drin? – Meine Frau und Kinder müssen mit arbeiten, wenn es einigermaßen ordentlich bei uns sein soll, und kann es ordentlich bei uns sein, wenn Frau und Kinder ausgehen und für fremde Leute Ordnung schaffen? Nein, seht hier! Ein Pegel Branntwein, der ordnet das Ganze, und wenn er nich' verschlägt, na ja, denn einen halben Pott!« So saß er und redete, wenn er ein bißchen im Kopf hatte, und sonst war er eigentlich immer stumm.

Pelle kannte nun die Geschichte »der Kraft« von all dem täglichen Gerede unter den Bürgern, und seine Laufbahn erschien ihm trauriger als die aller anderen; es war, als habe das Märchen vom Glück ein Ende.

Aus dem üblen Gerede, das stets an Steinhauer Jörgensen herumhackte und nie fertig werden wollte, ging hervor, daß er in seiner Jugend aus den Klippen herabgewandert war in geflickter Leinwandhose und gesprungenen Holzschuhen, aber die Stirn in den Wolken, als gehöre ihm das Ganze schon. Branntwein rührte er nicht an. Er habe bessere Verwendung für seine Kräfte, sagte er – voll großer Gedanken über sich selbst war er und wollte sich nicht mit dem Gewöhnlichen begnügen. Und gute Fähigkeiten besaß er – ganz sinnlose Anlagen für einen armen Mann. – Er wollte gleich damit anfangen, alle Begriffe auf den Kopf zu stellen. Nur weil er in den Felsklippen von einem alten, von der Arbeit gekrümmten Steinhauer gezeugt war, gebärdete er sich gleich als Herr des Steines, warf alte, wohlbegründete Erfahrung beiseite und kam mit neuen Arbeitsmethoden, die seinem eigenen Kopf entsprungen waren. Der Stein war wie verhext unter seinen Händen. Wenn man ihm nur eine Zeichnung vorlegte, hatte er Teufelsköpfe, Unterirdische und die große Seeschlange heraus – all so etwas, was sonst von den Künstlern drüben in der Hauptstadt ausgeführt werden mußte. Alte, wohlverdiente Steinhauer sahen sich plötzlich beiseitegesetzt und konnten nur gleich damit anfangen, Steine zu klopfen, ein hergelaufener Bursche sprang hell über ihre vieljährigen Erfahrungen hinweg. Da versuchten sie es mit dem ältesten von allen Mitteln: die Jugend Bescheidenheit zu lehren. Aber auch davon kamen sie zurück. Peter Jörgensen hatte Kräfte für drei und Mut für zehn Männer. Es war nicht gut mit einem anzubinden, der Gott selbst die Fähigkeiten geraubt hatte und vielleicht im Bund mit dem Satan stand. Und da unterwarfen sie sich denn und rächten sich, indem sie ihn »die Kraft« nannten – und setzten ihr Vertrauen auf das Unglück. Seiner Bahn folgen, hieß sich ins Halsbrecherische hinauswagen. Sooft die braven Bürger auch die Reise machten, stets blieb etwas von dem Schwindel zurück. Des Nachts saß er da und zeichnete und rechnete, so daß niemand begriff, woher er den Schlaf nahm; und am Sonntag, wenn ordentliche Leute zur Kirche gingen, konnte er dastehen und die drolligsten Dinge in Stein aushauen – ohne daß er einen Heller dafür bekam.

Das war zu jenen Zeiten, als der berühmte Bildhauer aus der Hauptstadt Deutschlands selber kam, um einen großen Löwen in Granit zu hauen, zur Ehre für die Freiheit! Aber er konnte nichts ausrichten mit seinen Butterstechern – Gerätschaften –, der Stein war zu hart für einen, der daran gewöhnt war, dazustehen und am Marmor zu fingerieren. Und wenn es ihm wirklich einmal gelang, ein Stückchen abzuschlagen, so war es immer an der verkehrten Stelle.

Da meldete sich »die Kraft« und übernahm es, den Löwen nach etwas Ton auszuhauen, den ihm der andere zusammenklatschte! Alle waren überzeugt, daß er bei dieser Arbeit zusammenbrechen würde. Aber so frech war er in seiner Begabung, daß er sie zur vollsten Zufriedenheit ausführte. Er bekam eine gute Summe Geldes dafür, aber das war ihm nicht genug – er wollte auch die halbe Ehre haben und in den Blättern besprochen werden, ebenso wie der Künstler selbst; und als daraus nichts wurde, warf er das Werkzeug hin und wollte nicht mehr für andere arbeiten. »Warum soll ich die Arbeit ausrichten und die andern die Ehre dafür haben?« sagte er und meldete sich bei Versteigerungen von Steinarbeiten. In seinem unbändigen Hochmut wollte er die zur Seite schieben, die doch geboren waren, an der Spitze der Dinge zu stehen. Aber Hochmut kommt vor dem Fall, die Strafe lag schon da und lauerte auf ihn.

Er hatte das niedrigste Gebot auf die Südbrücke gegeben, und sie konnten nicht um ihn hinwegkommen. Da versuchten sie denn, ihm alle möglichen Hindernisse in den Weg zu legen; lockten die Arbeiter von ihm fort und machten ihm Schwierigkeiten, Material zu bekommen. Der Amtsrichter, der mit dabei war, forderte, daß der Kontrakt gehalten werde; und »die Kraft« mußte Tag und Nacht mit den ihm gebliebenen paar Mann arbeiten, um rechtzeitig fertig zu werden. Nun, eine schönere Brücke hatte niemand gesehen. Aber er mußte das Hemd vom Leibe verkaufen, um seine Verpflichtungen zu decken.

Er wohnte damals in einem hübschen, kleinen Hause, das ihm gehörte. Es lag draußen an der östlichen Landstraße und hatte einen Turm auf der Mansarde – Jens und Morten hatten ihre erste Kindheit dort verbracht. Ein kleiner Garten mit zierlichen Gängen und einer Grotte, die einer ganzen Klippenpartie glich, lag davor. Jörgensen hatte das Ganze selbst angelegt. Es wurde ihm weggenommen, und sie mußten in das Stadtviertel der armen Leute ziehen, wohin sie ja gehörten, und sich dort einmieten. Aber das knickte ihn nicht. Fröhlich war er trotzdem, und noch großmächtiger im Wesen als früher. Es war nicht leicht, ihn zu treffen! Aber dann gab er ein Gebot auf das neue Krahnbedding. Man hätte ihm die Berechtigung verweigern können, da er nicht über Kapital verfügte. Aber nun sollte er getroffen werden! Er bekam Kredit bei der Sparkasse, um gut in Gang zu kommen, und Material und Arbeiter standen ihm zur Verfügung. Und dann, als er mitten darin war, fing dieselbe Geschichte wieder an, und diesmal sollte er den Hals brechen – reich und arm, die ganze Stadt war einig in dieser Sache. Nun verlangte man die alte Sicherheit zurück, die von Gott selbst gestiftete Ordnung mit hoch und niedrig, vornehm und gering sollte aufrechterhalten bleiben. »Die Kraft« war von allergeringster Herkunft, er sollte ruhig wieder dahin zurückkehren, wozu er geboren war!

Er zerbrach! Der rechtmäßige Bauherr übernahm ein gutes Stück Arbeit für nichts, und Steinhauer Jörgensen stand mit ein Paar gespaltenen Holzschuhen und Schulden, die er niemals würde einlösen können, da. Alle Welt freute sich, zu sehen, wie er wieder in das Dasein des Tagelöhners zurückkehrte. Aber er tat es nicht ruhig. Er legte sich aufs Trinken. Von Zeit zu Zeit fuhr er auf und raste wie ein Teufel. Los wurden sie ihn nicht; er lagerte sich über alle Gemüter wie ein böses Knurren, selbst wenn er ruhig seine Arbeit verrichtete, mußten sie sich mit ihm beschäftigen. In diesem Zustand vergeudete er die letzten Habseligkeiten, und sie zogen in die Hütte am Löschplatz hinaus, wo sonst niemand wohnen wollte.


Er war ein anderer geworden, seit die Bewilligung zu dem großen Hafenprojekt durchgegangen war. Er rührte keinen Branntwein mehr an. Wenn Pelle zu ihnen hinauskam, pflegte er am Fenster zu sitzen und sich mit Zeichnungen und Zahlen zu beschäftigen. Die Frau ging umher und weinte still vor sich hin, die Alte schimpfte. Aber Jörgensen wandte ihnen seinen breiten Rücken zu und lag schweigend seinen eigenen Angelegenheiten ob. Er war nicht aus seiner Selbstsicherheit herauszureißen.


Die Mutter nahm sie draußen in der Küche in Empfang, wenn sie sie lärmend kommen hörte. »Ihr müßt ein bißchen leise gehen – Vater rechnet und rechnet, der Ärmste! Er kann keine Ruhe in seinem Kopf finden, seit es Ernst geworden is mit dem Hafen. Beständig arbeiten die Gedanken in ihm. So muß das sein! sagt er – und so das! Wenn er sich doch unter seinesgleichen beruhigen und die Großen sich um ihre Sachen kümmern lassen wollte!«

Er saß am Fenster, mitten in der Sonntagssonne, und zählte schwierige Zahlen zusammen; er flüsterte halblaut und ließ den eingerissenen Zeigefinger, dessen äußerstes Glied weggesprengt war, an den Zahlen hinablaufen. Dann stieß er gegen den Tisch. »Ach – daß man nichts gelernt hat!« stöhnte er. Die Sonne spielte in seinem dunklen Bart: die mühselige Arbeit hatte nicht vermocht, seine Glieder steif zu machen und ihn herunterzubringen. Das Trinken hatte ihm nichts anhaben können – er saß da wie die personifizierte Stärke; die große Stirn und der Hals waren ganz sonnengebräunt.

»Sieh mal her, Morten!« rief er aus und wandte sich nach ihnen um. »Guck dir einmal die Zahlen an!«

Morten sah sie an. »Was is denn das, Vater?«

»Was das is – unser Verdienst in der letzten Woche! Du kannst doch sehen, daß die Zahlen groß sind!«

»Nein, Vater, was is es?« Morten faßte mit seiner dünnen Hand in den Bart seines Vaters.

Die Augen »der Kraft« wurden mild bei dieser Liebkosung.

»Das is ein Änderungsvorschlag – sie wollen die Einfahrt auf der alten Stelle behalten, und das is verkehrt; wenn der Wind von der See herkommt, kann man ja nicht in den Hafen hinein. Die Einfahrt muß da hinaus, und die äußere Mole muß so gebogen sein«, er zeigte auf seine Zeichnungen. »Jeder Fischer und Seemann wird mir recht geben – aber die hohen Herren Ingenieure sind ja so klug!«

»Willst du denn – wieder ein Gebot einreichen?« Morten sah ihn entsetzt an. Der Vater nickte.

»Aber du bist ihnen ja doch nich' gut genug – das weißt du ja! sie lachen ja nur über dich.«

»Diesmal werde ich der sein, der lacht«, erwiderte Jörgensen, ein bißchen finster bei den Erinnerungen an all den Hohn, den er erlitten hatte.

»Freilich lachen sie über ihn,« sagte die Alte von der Ofenecke her und wandte ihren Raubvogelkopf nach ihnen um – »aber dann hat man doch etwas, womit man spielen kann. Peter muß immer den Großen spielen!«

Der Sohn antwortete ihr nicht.

»Du sollst dich ja auch aufs Zeichnen verstehen, Pelle?« sagte er ruhig. »Kannst du dies hier nich' ein wenig in Ordnung bringen? Das da is der Wellenbrecher, wenn wir uns das Wasser wegdenken, und dies hier das Bassin – mitten durchgeschnitten, verstehst du? Aber ich kann es nich' dahin kriegen, daß es natürlich aussieht – die Maße sind ganz richtig! Hier über der Wasserlinie sollen große Kopfsteine sein und unten steht die Bruchfläche.«

Pelle machte sich an die Arbeit, er war aber zu umständlich.

»Nich' so genau«, sagte Jörgensen. »Nur ein bißchen großzügig!«

»Ja, ein bißchen großzügig«, sagte die Alte.

So saß er immer, wenn sie kamen. Durch die Frau erfuhren sie, daß er trotzdem kein Gebot einreichte, sondern zu dem, der die Arbeit übernahm, mit seinen Plänen gehen und ihm seine Mitarbeiterschaft anbieten wollte. Sie hatte jetzt völlig den Glauben an seine Pläne verloren und war in beständiger Unruhe. »Er is so sonderbar, immer nur von diesem einen in Anspruch genommen«, sagte sie fröstelnd. »Trinken tut er nie – er rast auch nich' so gegen alle Welt, so wie er es früher getan hat,« »Aber das is ja nur gut«, sagte Morten beruhigend.

»Ja, du hast gut reden – was verstehst du woll davon? Wenn er seiner täglichen Arbeit nachgeht, dann weiß man doch, was das is. Aber so wie jetzt – ich bin so bange vor dem Rückschlag, wenn er sich eine Niederlage geholt hat. Glaub' nur nich', daß er sich verändert hat – es schlummert nur in ihm. Gegen Karen is er so wie immer; er kann es nich' aushalten, ihre verwachsene Gestalt zu sehen, sie erinnert ihn immer zu sehr an alles, was nich' so is, wie es sein sollte. Sie soll nich' auf Arbeit gehen, sagt er, aber wie können wir ohne ihre Hilfe fertig werden – Leben müssen wir ja doch auch! Ich mag sie ihm gar nich' vor die Augen kommen lassen. Er ärgert sich ja über sich selbst, aber das Kind muß darunter leiden. Und er is der einzige, aus dem sie sich etwas macht.«

Karen war in den letzten paar Jahren nicht gewachsen, war aber noch verkrüppelter geworden, die Stimme war ganz trocken und scharf, als sei sie durch erstarrte Einöden gegangen, ehe sie herauskam. Sie hatte es gern, wenn Pelle da war und sie ihn reden hören konnte; wenn sie glaubte, daß er am Abend kommen würde, beeilte sie sich, von ihrem Platz nach Hause zu kommen. Aber sie mischte sich nie in die Unterhaltung und nahm auch an nichts teil. Niemand konnte wissen, was in ihr vorging. Die Mutter konnte plötzlich zusammenzucken und in Tränen ausbrechen, wenn ihr Blick zufällig auf sie fiel.

»Sie sollte ja eigentlich nachgerade von dem Platz weg«, sagte die Mutter oft. »Aber Doktors kriegen ein Kind nach dem andern, und dann bitten sie sie so flehentlich, ob sie nich' noch ein halbes Jahr bleiben will. Sie halten große Stücke auf sie, denn sie is so zuverlässig mit den Kindern.«

»Ja, wenn es Pelle wäre, der ließe sie gewiß fallen.« Karen lachte knarrend. Etwas anderes sagte sie nicht, sie bat nie, fortkommen zu können, beklagte sich auch nicht. Ihr Schweigen wirkte wie eine stumme Anklage und ließ alle Traulichkeit ersterben, wenn sie zugegen war.

Aber eines Tages kam sie nach Hause und warf etwas Kleingeld auf den Tisch. »Jetzt brauch' ich nich' mehr zu Doktors hin.«

»Was is denn los? Hast du etwas Unrechtes getan?« fragte die Mutter entsetzt.

»Der Doktor hat mir einen an die Ohren gegeben, weil ich Anna nich' über den Rinnstein trug – sie is so schwer.«

»Du kannst doch woll nich' weggejagt sein, weil er dich geschlagen hat. Du hast gewiß eine Widerrede gehabt – du bist so hart von Gemüt!«

»Nein, aber dann stieß ich aus Versehen den Kinderwagen mit dem kleinen Erik um, so daß er herausfiel, sein Kopf is wie ein gemusterter Apfel.« Sie verzog keine Miene.

Die Mutter brach in Tränen aus. »Aber wie kannst du das nur tun, Kind?« Karen stand da und sah sie herausfordernd an – Plötzlich packte die Mutter sie. »Du hast es doch nich' mit Willen getan? Hast du es mit Willen getan?«

Karen wandte sich mit einem Achselzucken von ihr ab und ging auf die Bodenkammer, ohne Gutenacht zu sagen. Die Mutter wollte ihr nachlaufen.

»Laß sie gehen!« sagte die Alte wie aus weiter Ferne – »über die hast du kein Recht! Sie is in Härte empfangen!«


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