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Der Dozent für Irrenheilkunde an der Columbia-Universität in Amerika, Professor F. Peterson, nimmt das Verdienst für sich in Anspruch, einen Apparat hergestellt zu haben, mit dessen Hilfe der Nachweis möglich sein soll, ob eine Person in einem bestimmten Augenblick lügt oder die Wahrheit sagt. Er hat darüber in Gemeinschaft mit seinem Mitarbeiter Dr. Jung-Zürich in der Zeitschrift »Brain« (Gehirn) berichtet.
Die Grundlage für den Aufbau des Petersonschen »Psychometers« bildet die Annahme, daß jede seelische Erregung eine Änderung im elektrischen Widerstand der Körpergewebe hervorruft. Ein in den gleichen Stromkreis wie die Versuchsperson eingeschaltetes Galvanometer muß diese Widerstandsänderung anzeigen.
Hätte die Versuchsperson etwa eine Uhr gestohlen, so müßte das Rufwort »Uhr« im Gegensatz zu zahllosen gleichgiltigen Worten bei ihr eine Erregung 62 hervorrufen, die durch einen Ausschlag des Psychometers kenntlich werden würde, wenn auch die Selbstbeherrschung so weit ginge, daß kein Zug des Gesichts und kein Schwanken oder Zögern der Stimme die Aufregung verriete.
Durch geschickte Fragen soll in dieser Weise etwa der Tatbestand eines Verbrechens ermittelt werden können. Ein im Laboratorium der Columbia-Universität ausgeführter Versuch gelang durchaus. Es ist möglich, daß die Ursache der Anzeigen durch das Psychometer auch in ganz geringen unbewußten Bewegungen liegt, die eine Änderung des Kontakts zwischen den Elektroden und den Händen der Versuchsperson und damit eine Widerstands-Änderung im Stromkreis bewirken.