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An Emmerich von Fest.

(1878.)

Ich danke dir, mein theurer Fest,
Für dein herzinnig Willkommslied
Im königlichen Budapest,
Wie für die andern, da ich schied!
Die Donau hat dein Lied gewiegt,
Und tief zum Herzen drang es mir,
Vom Rheinland fort das meine fliegt
Und sucht nun gleiches Ziel bei dir!

Der Wind blies kalt, die Flur lag weiß,
Der Athem fror im Barte fest,
Der Donaustrom trieb krachend Eis,
Als ich einzog in Budapest.
Doch warme Herzen fand ich dort,
Und mir ward selbst so warm ums Herz,
Als wär' ich aus der Fremde fort
Nach Pest gezogen heimatwärts.

Ich saß als Gast an manchem Herd,
Wo Geist und Kunst das Mahl gewürzt
Und würd'ge Häupter, hochgeehrt,
Wie Jugend mir die Zeit verkürzt.
Und als ich schied aus Budapest,
Durft' ich mir sagen ohne Zier:
Ich sitz' in manchem Herzen fest
Und manches Herz sitzt fest in mir.

Dankt' ich schon Wien, der Kaiserstadt,
Als meiner Muse treuem Hort,
Im Lebensbuch manch freundlich Blatt
Und manche Blume unverdorrt:
So schlang sich jetzt von Wien bis Pest
Der ganze schöne Donaustreif
Ums altersgraue Haupt mir fest
Als leuchtender Gedächnißreif.

Manch traulich alter Liederspruch
Aus fremdem Mund ins Ohr mir klang,
Den ich einst selbst, im Widerspruch
Mit meiner spröden Heimat, sang.
Doch lieber als das eigne Wort
Hört' ich das deine, lieber Fest:
»Auf Wiedersehn am Donaubord
Zur Rebenzeit in Budapest!«


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