Titus Livius
Römische Geschichte
Titus Livius

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Fünf und dreissigstes Buch.

Jahre Roms 559 und 560.

282 Inhalt des fünf und dreissigsten Buchs.

Als Abgesandter an den Antiochus läßt sich Publius Scipio Africanus zu Ephesus mit Hannibal, der sich an den Antiochus angeschlossen hatte, auf eine Unterredung ein, um ihm, wo möglich, die Besorgniß, die er sich von Seiten der Römer machte, zu benehmen. Auf die ihm unter andern vorgelegte Frage: «Wer nach seiner Meinung der größte Feldherr gewesen sei; antwortet Hannibal: Alexander, König von Macedonien; denn er habe mit einer kleinen Schar unzählbare Heere geschlagen und die äußersten Weltgegenden durchzogen, welche nur zu sehen andre Menschen nicht einmal hoffen dürften. Auf die Frage: Wem er den zweiten Platz gebe, antwortet er: Dem Pyrrhus; denn er habe zuerst gelehrt, sich kunstmäßig zu lagern; außerdem habe niemand so geschickt Lagerplätze gewählt und Posten ausgestellt. Scipio fragt weiter: «Wen er für den Dritten erkläre; und Hannibal nennt sich selbst. Lachend erwiedert Scipio: Was würdest du sagen, wenn du mich besiegt hättest: und Hannibal antwortet: Ja dann setzte ich mich über Alexandern, Pyrrhus und alle Andere. – Zu den Schreckzeichen, deren es sehr viele gegeben haben soll, gehört auch unter andern dies, daß ein Ochs des Consuls Cneus Domitius die Worte spricht: «Rom, sei auf deiner Hut!» – Die Römer rüsten sich zum Kriege gegen den Antiochus. Nabis, Zwingherr zu Lacedämon, tritt auf Anstiften der Ätoler, welche auch den Philipp und Antiochus zum Kriege mit Rom zu bewegen suchen, vom Bunde mit Rom ab; führt Krieg gegen den Prätor der Achäer, Philopömen, und wird von den Ätolern und ihrem Feldherrn Alexamenus ermordet. Auch die Ätoler brechen die Verbindung mit Rom ab. Mit ihnen schließt der Syrische König Antiochus ein Bündniß, überzieht Griechenland mit Krieg und besetzt mehrere Städte, unter andern auch Chalcis und ganz Euböa. Außerdem enthält dies Buch die Thaten der Römer in Ligurien und des Antiochus Zurüstungen zum Kriege.


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