Gedichte. Zweyter Theil. Gedichte aus dem Mannesalter

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Der fünfzehnte October 1815.

Du Preußen-Jugend, frisch entblüht,
Für edle Zukunft wach,
Stimm' an aus Herzensgrund ein Lied
Auf diesen schönen Tag!

Weil dieser Tag uns Ihn gebar,
Den künft'gen Königsheld,
Der einst in manchem fernen Jahr
Die Bahnen Euch erhellt.

Er wird voran Euch Allen seyn,
Stets Führer Euch zum Sieg;
Weis' in des Friedens heiterm Schein,
Kühn im gerechten Krieg.

Wir sah'n um Seine Kindheit droh'n
Die prüfungsreichste Nacht;
So hat's mit recht Erkornen schon
Der Herr sehr oft gemacht.

Dann traf der Mutter Tod mit Schmerz
Den jungen kräft'gen Herrn;
Doch desto milder hielt sein Herz
Am ew'gen Glaubensstern.

Hoch, höher schwoll der Zeiten Fluth,
Gefährdend jeden Tritt.
Er sah des Vaters frommen Muth,
Und kämpfte rühmlich mit.

Der Jüngling dieser ernsten Zeit,
Du Jugend, Dein ist Er,
Doch unser auch, die fern erfreut
Schau'n in der Zukunft Meer.

Jedweder, der getreulich rang
Bey jener Ängste Gluth,
Stimm' ein in uns'rer Jugend Sang,
und bleibe jung im Muth.