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Preußisches Marschlied im Oktober 1813.

( Mel. Gesang erschallt im Jubelton.)

Frisch auf, du lieber Vater Kleist!
Ist Kampf nun wieder da?
Wir thun so froh, was du uns heißt;
Das gibt Victoria.

Du reitest freundlich ernst und still
An der Colonne hin,
Erwägst, was unser Herrgott will,
In deinem starken Sinn.

Dann bricht's in Heldenthaten aus,
In manchen schönen Sieg,
Und schirmt der Brüder Hof und Haus
Vor Flamm', und Noth, und Krieg.

Wie ging's bey Arbissau, mein Held?
Da schlugst du wie ein Blitz.
Das sah mit Lust vom Himmelszelt
Gewiß der alte Fritz.

Das dein großer Vater auch,
Der oft die nahen Höh'n
Gefüllt mit heißem Schlachtenrauch
Und frohem Siegsgetön.

Ach, mächt'ger Gott, wie denken wir
In rühmlicher Gefahr
So gern als tapfre Enkel hier
Der großen sieben Jahr!

Gott gab uns Kraft, Gott gab uns Muth,
Und wir erröthen nicht,
Wenn von der Väter Heldenblut
Zu uns die Sage spricht.

Ja, fröhlicher noch dringen wir,
Hinan auf unsern Feind;
Sind wir, mein Öst'reich, ja mit dir,
Zu Deutschem Bund vereint!

Und Jenen war ihr treues Herz
Oft recht gewaltig schwer,
Wenn gegen Deutsche flog das Erz.
Gottlob, das gilt nicht mehr!

Damahls sang noch der alte Gleim;
In seiner Siegsmanier
Versucht ein Cam'rad diesen Reim;
Die Weis' erfindet Ihr.

Und Brüder, Eine Bitte singt
Dem Vater Kleist mir zu,
Daß er nicht selbst so vorwärts dringt,
Es uns zu Liebe thu'!

Singt: lieber tapf'rer Vater Kleist,
Bezwing' den raschen Muth,
Du bist ja unsrer Scharen Geist,
Bist unser Lebensblut.

Streck' du nur weit uns erst voran
Als deinen starken Arm,
Und wart', bis der sein Recht gethan
Dem frechen Feindesschwarm.

Du sollst durch Rauch und Schlachtgedröhn'
Auf blut'gen Thalesau'n
Uns wie ein Adler von den Höh'n
Sieglenkend überschau'n.

Gewährst du's, lieber Vater Kleist?
Mich dünkt, wir bitten recht;
Dann sollst du seh'n, noch freud'ger reißt
Sich jeder in's Gefecht.

.


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