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Verloren.

Ich saß am Frühlingsstrom und sann;
Frau Minne kam, ihr Lied erklang
So schmeichelnd meinen Ohren:
»O gib Dich mir, mein Knabe, gib!
Ich pflege Dich hold, ich häge Dich lieb,
Verschenkt ist nicht verloren.«

Ich gab ihr treulich Herz und Hand,
Und plötzlich war sie abgewandt,
Versenkt in Wassers Thoren.
Wie sucht' ich angsterfüllt nach ihr!
Halb war ich fort, und halb nur hier, –
Verloren blieb doch verloren.

Im Schlummer sank ich matt und schwer,
Da kam sie lächelnd wieder her:
»Ey seht den murrenden Thoren!
Ich habe so mild mit ihm gekost,
Und wenn er träumt, bring' ich ihm Trost;
Verschwunden ist nicht verloren.«

Seit ich von diesem Traum erwacht,
Hab' ich mit besserm Muth gedacht:
»Sie hat Dich ja doch erkoren!
Frisch auf durch's Leben ritterlich
Mit preisendem Sang! Einst küßt sie Dich,
Wo nichts mehr geht verloren.«