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Victoria.

Der 18. Junius des Jahres 1815 war der Siegestag bey Belle-Alliance und zugleich der Geburtstag der Prinzessinn Elisabeth Victoria, Tochter des Prinzen Wilhelm von Preußen.

Victoria! so scholl's auf Flanderns Eb'ne,
Als Blücher Wellington umfing,
Und beyden Siegern heiß das gottgegeb'ne
Heil durch die Seele ging.

Kühn schallt ein Nachhall fort durch alle Reiche,
Damit an neuer Babel Thor
Das eitle Frevelvolk in Schreck erbleiche
Dem nah'nden Helden-Chor;

Daß an der Themse, an des Rheins Gestaden,
Und wo die freye Elbe rauscht,
Ein jedes Herz der bangen Sorg' entladen,
Auf Gottes Worte lauscht.

Denn Gottes Worte sind's, die Thaten alle,
Die nie der Herr so deutlich sprach,
Seit er zum ersten Mahl im Siegesschwalle
Tyrannen-Macht zerbrach.

Doch hör' ich fern in Fürstenkammern leise
Noch einen schönern Nachhall weh'n,
Weissagend nach Alt-Deutscher Frauen Weise,
Was künftig soll gescheh'n.

Victoria! In heil'ger Taufe Bunde
Wird so ein hohes Kind benannt,
Weil in des Siegs verhängnißreicher Stunde
Sein Lebenslauf entstand.

Victoria! die Herrinn, die den Krieger,
Den wunden, heilt mit Hülf' und Rath,
Die uns begeistert hat als fromme Sieger,
Zu edler Kampfesthat.

Victoria! von ihr bist Du entsprungen,
Ein Bild des Heiles was geschah;
Auch künftig tönt's noch oft von unsern Zungen:
Gott hilft! Victoria!

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