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Gebeth.

1809.

Du Urquell aller Güte,
Du Urquell aller Macht,
Lindhauchend aus der Blüthe,
Hochdonnernd aus der Schlacht,
Allwärts ist Dir bereitet
Ein Tempel und ein Fest,
Allwärts von Dir geleitet,
Wer gern sich leiten läßt.

Du siehst in dieß mein Herze,
Kennst seine Lust und Noth:
Mild winkt der Heimath Kerze,
Kühn ruft glorwürd'ger Tod;
Mit mir in eins zusammen
Schlingt hier sich Kindleins Huld,
Und draußen leuchten Flammen,
Abbrennend Schmach und Schuld.

Bereit bin ich zu sterben
Im Kampf, der Ahnen werth,
Nur sich're vor Verderben
Mir Weib und Kind am Herd.
Dein ist in mir die Liebe,
Die diesen beyden quillt,
Dein auch sind muth'ge Triebe,
Davon die Brust mir schwillt.

Kann es sich mild gestalten,
So laß es, Herr, gescheh'n,
Den Frieden fürder walten,
Und Sitt' und Ruh' besteh'n.
Wo nicht, so gib zum Werke
Uns Licht in Sturmesnacht;
Du ew'ge Lieb' und Stärke,
Dein Wollen sey vollbracht.

Wohin Du mich willst haben,
Mein Herr, ich steh' bereit,
Zu frommen Liedesgaben,
Wie auch zu wackerm Streit.
Dein Both' in Schlacht und Reise,
Dein Both' im stillen Haus,
Ruh' ich auf alle Weise
Doch einst im Himmel aus.

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