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An Theodor Körner.

Antwort.

Nach der alten Heldenwaldung,
Die da steht auf Nordlands Bergen,
Sah ich früh, ein zarter Knabe,
Sehnend fort und fort empor.

Wollten Leute zwar bericht'gend
Mir zu rechtem Weg verhelfen,
Sprachen: »Seitwärts liegt Athänä,
Südwärts Rom und alle Kunst.«

Aber mir im Herzen zog es
Nordwärts wie magnetisch Eisen,
Und vom Gängeln frey geworden,
Trug zur Waldung mich mein Fuß.

Vor den alten Forsteshallen
Stand ein Frau'nbild, ernste Drude,
Willenspäherinn der Götter,
Schön von Leib, doch riesig groß.

Durch die alten Forsteshallen
Sah's wie Feuerblitz herüber,
Prächt'ges Nordlicht, Räthsel streuend
Auf der Zweige dunkles Grün.

Und die Drude winkte 'neinwärts,
Und die Tempelwaldung rauschte,
Und der Sturm zog durch die Wipfel,
Ein vielstimm'ger Heldensang.

»Fahre wohl, du Welt dort unten,
Sey gegrüßt mein ernstes Leben!«
Und so drang ich in die Waldung
Schau'rumwehten Muthes ein.

Was ich da geseh'n, erfahren,
Mußt' ich laut in Harfen singen, –
Harfen hingen viel an Ästen, –
Singen in die Welt hinaus.

Denn die alten Haingewalten
Lieben tapf'rer Jugend Gluthen;
D'rum, wer Priester dort geworden,
Lockt Verwandte mit Gesang;

Tönt sich nach in seine Lauben,
Nach an seine heil'ge Seefluth,
Nach in seine Felsenthäler,
Manch ein Deutsches Sängerherz.

O wie froh die Elfen rauschten,
O wie kühn die Aare flogen,
O wie hell das Nordlicht glühte,
Als mein Lied dich uns gewann!

Als Du tratst in uns're Hallen,
Dichter, mit dem Gruß der Lieder,
Laub'ge Zweige schon sich neigten,
Ahnend, Deiner Stirn zum Kranz!

Schau'st Du dort den alten Burgbau?
Drinnen sind die Heldenbücher,
Edda und viel' andre Sagen,
Komm', und bild're drin, und lies.

Schau'st an Ästen Du die Harfen?
Nimm Dir eine Harf' herunter!
Sing' auch Du mit Heldenliedern
Deines gleichen uns herein.