Autorenseite

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

Grenadier-Lied bey Landshut

am 23. Junius 1760 Dieses Lied besingt den Tag, an welchem der Großvater des Dichters, nach einem rühmlichen Widerstande, vor Loudons Übermacht und Heldengeist erlag, und verwundet, unter seinem Pferde liegend, gefangen ward..

Nach der Weise des Dessauer Marsches.

           Mit Gott!
           Mit Gott!
Wir steh'n im heißen Feuer.
Wieder sind gefallen der Cameraden drey.
           Fahrt wohl!
           Fahrt wohl!
Verkauftet Euch doch theuer,
Fiel's gegen über doch oft von Eurem Bley.
Frisch geht das Fechten: wir brave Preußen hier,
Dort brave Freunde, aus Ungarn Grenadier.

           Schlagt an!
           Gebt Feu'r!
Wie kommt's in weißen Streifen,
Kommt von den Bergen ein neuer Feindeszug!
           Steht fest!
           Schließt an!
Ey! wolltet Ihr uns greifen?
Kugeln noch gibt's hier, und Pulver auch genug,
Rasch durch die Reihen rollt fort der Donnerschlag;
Heiß ist der Monath, am heiß'sten dieser Tag.

           Landshut!
           Landshut!
Wir wollen dein werth verbleiben,
Hüthen das Land mit unserm Preußen-Blut.
           An! An!
           Feu'r! Feu'r!
Sie soll'n von uns noch schreiben,
Soll'n von uns noch singen, zu wecken alten Muth,
Singen von uns Braven, und unserm General,
Der trägt wohl fremden Nahmen, doch Deutschen Muth zumahl.

           Rechts um!
           Rechts um!
Da trabt es durch die Gründe,
Woll'n uns gar umzingeln Dragoner und Husar.
           Marsch fort!
           Halt Tritt!
Laß sprüh'n die Feuerschlünde;
Trifft's einen tüchtig, ist er der Sorgen bar.
Blas't nur ihr Pfeifer, und Trommel wirble drein.
Laßt uns im Tanze noch frisch und lustig seyn.

           Halt Front!
           Halt Front!
Da stäubt's, Trompeten blasen.
Fest nun, ihr Brüder, vor Östreichs Reiterey!
           Schießt rechts!
           Schießt links!
Ey du mein kühl'ger Rasen,
Gibst uns ein Bette, das Wachen ist vorbey:
Liegt schon und blutet der alte tapfre Held;
Hoch lebe Fridrich! So Preußen, aus der Welt!

.


 << zurück weiter >>