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Klage des kranken Ritters.

1815.

Wie gerne sprengt' ich Ritter
Ins Feld auf meinem Pferd!
Ich weiß ja, jeder Schnitter
Ist seines Lohnes werth,
Und freudig klingt die Zitther,
Wenn freudig klingt das Schwert!

Ach Gott, da spannen Schmerzen
Sich um die kranke Brust;
Und löschen drin die Kerzen,
Und hemmen drin die Lust!
Kaum bleib' ich noch im Herzen
Mich früh'rer That bewußt.

Der Herr hat's so beschieden,
Er will, so soll es seyn,
Drum gib Dich in den Frieden,
Wie sonst in Schlachten ein.
Hast nie ja Kampf gemieden,
Ritt'st fröhlich ja hinein:

So laß die Saiten klingen,
So sprich ein kräftig Wort!
Man kann auch so noch dringen
Feind-an ja fort und fort
Mit geistig scharfen Klingen,
Dem Recht zum Schutz und Hort.

Und will das nicht mehr g'nügen,
Und kommt der Feind mit Macht,
So weiß ich, daß zum Kriegen
Der Herr mich kräftig macht.
Entgegen dann den Siegen
Brech' ich aus meiner Nacht!

Nun, wie's auch möge kommen,
Der Heiland bleibt mein Licht!
Doch wenn, im Tod verglommen,
Mir einst mein Herze bricht,
Dann, Frau'n, ihr Deutschen, frommen,
Vergesset meiner nicht.

Ich hab' Euch treu gedient mit Schwert und Zitther;
Nennt manchmahl noch bey Nahmen Euern Ritter.

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