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Das Gastmahl.

Nach einem Mittagsmahle bey des Königs Majestät in Breslau.

Mit seinen Rittern zu Tafel saß der Held,
So hoch und herrlich wie der Mond vor den Sternen geht,
Und in allen Herzen war der Muth geschwellt,
Wie die Erde von Blumen, wenn die Mayluft weht;

Und aus Trompeten und Hörnern der helle Klang,
Der rief so recht gewaltig und heiter drein,
Und holder Frauen Gespräch hielt leisen Gang
Rings durch den Saal, und golden blinkte der Wein.

Ein Sänger war es, der saß mit bey dem Mahl,
Der hatte so eben auf's neu sein Schwert gefaßt,
Mit auszurücken in's Feld nach ernster Wahl,
Gut' Nacht zu sagen süßer blumiger Rast.

Der hat gesungen dieß kecke, freudige Lied,
Sich selbst zu rufen zu kecken Thaten auf,
Daß er vollbringe, was er als Dichter rieth,
Und freudig ende den edlen Lebenslauf.

Dann sitzen wir einst zu höher'm Gastmahl frisch,
Wir alle Deutsche Ritter, ein sel'ger Rund,
Da droben mit Hermann und mit Carl zu Tisch,
Und unser König hoch oben an im Bund.

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